Eintracht im Supercup gegen Real Madrid Glasners Titel-Ansage vor dem historischen Abend
Die Vorbereitung hätte besser laufen können, dennoch ist Eintracht Frankfurt heiß auf den Supercup gegen Real Madrid. Trainer Oliver Glasner kann die Kostic-Thematik nicht ganz ausblenden, will aber dennoch die nächste Trophäe nach Hessen holen.
Eigentlich hat dieser Abend, diese Reise, dieses Spiel für Eintracht Frankfurt Nebengeräusche nicht wirklich verdient. Die Hessen, das muss mehrmals betont werden, damit man es auch wirklich glaubt, spielen als amtierender Europa-League-Sieger am Mittwoch (21 Uhr deutscher Zeit) den europäischen Supercup gegen Real Madrid. Ein weiteres Finale, eine weitere Chance auf einen Titel für den nicht leeren, aber eben auch nicht prall gefüllten Frankfurter Trophäenschrank. Und genau vor diesem Spiel gibt es neben der Partie eine weitere große Thematik: den Abgang von Filip Kostic. Gerade jetzt.
Aber: Auch wenn der Wechsel des Serben zu Juventus Turin ein bestimmendes Thema in der finnischen Hauptstadt ist, reicht es nicht aus, um die Dimension der Partie im Olympiastadion zu Helsinki gänzlich in den Schatten zu stellen. "Wir freuen uns alle riesig. Das ist die Belohnung des Europa-League-Titels", stellte auch Eintracht-Coach Oliver Glasner noch einmal klar. Natürlich, das Thema Kostic ist da, lässt sich auch nicht wegdiskutieren, aber die Eintracht hat weiter ein großes Ziel.
Glasner: "Wir werden nicht ängstlich sein"
"Wir wollen mit der nächsten Trophäe nach Frankfurt heim", kündigte Glasner vor dem historischen Abend an. Auch ihm ist freilich bewusst, dass die Hessen dazu einen der ganz Großen, wenn nicht gar den Größten im europäischen Club-Fußball aus dem Weg räumen müssen: Real Madrid. "Wir wollen zeigen, was wir können. Wir werden nicht ängstlich sein", betonte Glasner vorab. "Wir haben in der Europa-League-Saison gezeigt, dass es immer eine Chance gibt – und die wollen wir nutzen."
Kleinmachen gilt nicht, offenes Visier ist angesagt. "Das ist die Belohnung für etwas Historisches", urteilte auch Keeper Kevin Trapp vor der Partie. "Wir dürfen uns mit vielleicht der besten Mannschaft Europas messen. Real hat unfassbar viel Qualität – wir aber auch." Der Titel-Hunger ist bei der Eintracht weiter vorhanden. Das ist ja auch das Gute am Supercup: Ein Sieg, mag der Gegner auch noch so viel Klasse haben, reicht aus für den nächsten Titel.
System bleibt trotz Kostic-Abgang gleich
Und dennoch geht es für die Hessen auch darum, gegen Real die richtige Mischung zu finden. Glasner kündigte bereits an, dass die Eintracht ihr Heil zum großen Teil in der Defensive und in der Umschaltbewegung suchen werde, appellierte aber auch an die Courage der eigenen Elf: "Wir müssen die Punkte, wo wir vielleicht einen Vorteil haben, dann auch ausnutzen." Nadelstiche setzen, Fehler ausnutzen, clever sein. So sind auch die Königlichen zu besiegen, ist sich Glasner sicher. "Wir können Real Madrid vor Probleme stellen."
Mit welcher Grundformation das gelingen soll, ist seit diesem Dienstag ein anderes, neues Thema. Glasner, auch wenn er die Kostic-Thematik sicherlich gerne beiseiteschieben würde, muss den sportlichen Verlust des Serben kompensieren. Eine Systemumstellung, das verkündete der Österreicher bereits vor dem Spiel, soll es nicht geben. Zumindest nicht im Supercup gegen Real. "Vielleicht gibt es den in den kommenden Wochen oder Monaten", so Glasner.
"So oft kann man nicht Supercup spielen"
Gleiche Formation, mindestens eine personelle Änderung – so soll die Mission ,zweiter europäischer Titel innerhalb weniger Monate' angegangen werden. "So oft kann man nicht Supercup spielen", betonte Sportvorstand Markus Krösche richtig. "Dafür muss man etwas Außergewöhnliches erreicht haben – so wie wir vergangenes Jahr." Mit einem Sieg gegen Real Madrid kann diese Geschichte weitergeschrieben werden.