Jens Petter Hauge

Nach nur einem halben Jahr wird die Leihe von Jens Petter Hauge nach Gent wohl abgebrochen. Der zweitteuerste Einkauf der Eintracht-Geschichte braucht nun einen neuen Verein, um Spielpraxis zu bekommen.

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Exklusiv: Eintracht-Boss Philip Holzer: "Trapp bleibt!"

Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Philip Holzer
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Manchmal laufen die Dinge anders als gedacht. "In Gent kann Jens Petter regelmäßig von Anfang an spielen, auch international", sagte Sportvorstand Markus Krösche im August vergangenen Jahres, als Jens Petter Hauges Leihe zu KAA Gent feststand. "Mit unseren Analysten haben wir alles durchleuchtet und analysiert. Wir geben einen Spieler nie einfach nur ab, um einen kurzfristigen wirtschaftlichen Effekt zu haben, sondern es muss hinsichtlich der sportlichen Entwicklung Sinn machen."

Nur ein halbes Jahr später kann man sagen: Eine sportliche Entwicklung Hauges hat nicht wirklich stattgefunden, das Leihgeschäft in die belgische Liga wird nach nur sechs Monaten wohl wieder abgebrochen, Sinn hat es nicht gemacht. "Es wird eine Lösung für ihn gefunden werden", beendete Gent-Trainer Hein Vanhaezebrouck am Sonntag auf einer Pressekonferenz das Kapitel.

"Jens Petter muss noch den Schalter umlegen"

Hauges Bilanz in Belgien ist ernüchternd. In der Liga, in der sowohl Daichi Kamada als auch Tuta als Eintracht-Leihspieler ihren Durchbruch schafften, machte Hauge in einem halben Jahr gerade neun Ligaspiele, kein einziges davon über die volle Distanz, nur eines von Beginn an. Im Pokal gelangen ihm drei Assists, in der Conference League zwei. In der Liga scorte Hauge gar nicht.

Schon im Oktober zählte Vanhaezebrouck Hauge wegen der gezeigten Leistungen an: "Man kann aufgrund seiner Vergangenheit und seines Namens etwas erzwingen, und er hat am Anfang auch Spielminuten bekommen, aber man muss es auch im Training zeigen. Jens Petter muss noch den Schalter umlegen und zeigen, wozu er fähig ist."

Einer der teuersten Einkäufe der Vereinsgeschichte

Augenscheinlich hat er das nicht getan. Eintracht Frankfurt stellt das vor Probleme, schließlich ist Hauge mit knapp zehn Millionen Euro Ablöse einer der teuersten Einkäufe der Vereinsgeschichte. Der nun zurückkommt, ohne dass Platz für ihn ist. Bei den Hessen ist die Qualität in der Offensive im Vergleich zur Vorsaison noch einmal gestiegen, schon 2021/22 war Hauge über die Rolle des Ersatzspielers nicht hinausgekommen. Regelmäßige Einsätze bei der Eintracht in der Rückrunde scheinen damit quasi ausgeschlossen.

Hinzu kommt, dass es seine Position des klassischen offensiven Außenspielers, auf der Hauge bei Bodo/Glimt auf sich aufmerksam machte und später auch bei Milan spielte, im System von Coach Oliver Glasner nicht mehr gibt. Vielmehr werden die Außen von Schienenspielern besetzt, in der Offensive bewegen sich die Spieler auf den Halbpositionen. Weder das eine noch das andere scheint Hauge besonders gut zu liegen.

"Jens Petter verfügt über großartige Anlagen"

Ideal wäre also eine erneute Leihe, auch weil weiterhin das gilt, was Krösche zu Hauges Abschied im August sagte: "Jens Petter verfügt über großartige Anlagen, benötigt aber in seinem Alter regelmäßige Wettkampfpraxis." Ersten Gerüchten zufolge soll der FC Schalke 04 Interesse haben, der Frankfurter Gegner beim Jahresauftakt am Samstag (15.30 Uhr).

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