Oliver Glasner schimpft und gestikuliert an der Seitenlinie.

Die Pflicht ist absolviert, nun folgt die Kür. Nach dem letzten Liga-Spiel gegen Mainz geht es für Eintracht Frankfurt zum Europa-League-Finale nach Sevilla. Trainer Oliver Glasner mahnt, dass sich die Hessen dort keine Schwächephase erlauben dürfen.

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SGE spielt unentschieden in Mainz

Eintracht Frankfurt
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Es war schon ein bisschen bedeutungslos, das letzte Bundesligaspiel der Saison von Eintracht Frankfurt. Das Gastspiel in Mainz (2:2) sollte ein Warmlaufen für Spieler und Fans werden. Immerhin steht am Mittwoch (21 Uhr, live bei hr-iNFO und im Audiostream auf hessenschau.de) das Finale in der Europa League an. Die oberste Prämisse in der nahen Pfalz konnte daher nur lauten: "Da (im Finale, Anm. d. Red.) will jeder dabei sein und sich nicht verletzen", so Kapitän Sebastian Rode.

So richtig ernst schien die Partie niemand zu nehmen. Mit Ausnahme der Mainzer natürlich. Die spielen immerhin nicht in der Europa League, wollten sich ordentlich aus der Saison verabschieden und einen Heimsieg feiern. Und weil die Frankfurter mit den Gedanken schon kurz vor der spanischen Grenze waren, kaufte der FSV den Hessen den Schneid ab und ging völlig verdient mit 1:0 in Führung (10. Minute). Sehr zum Ärger von Eintracht-Trainer Oliver Glasner.

Feldstudie "Wie man es nicht macht"

"In den ersten 15 Minuten haben wir gedacht, ein bisschen Fußball spielen wie im Freibad reicht", schimpfte der Österreicher, der während besagter Minuten schon an der Seitenlinie getobt hatte, nach der Partie. "Ich bin super zufrieden mit diesem Spiel heute. Das war ganz wichtig, dass wir das absolviert haben", so Glasner ironisch. Die Anfangsphase in Mainz wird seine Mannschaft in den nächsten Tagen im Video-Studium noch ein paar Mal zu sehen bekommen. Eine Feldstudie zum Thema "Wie man es nicht macht" sozusagen.

"Bei den Bällen hinter die Abwehr haben wir zu viel zugelassen und in der zweiten Halbzeit waren wir zu konteranfällig", bemängelte der Eintracht-Trainer, der aber auch viel Positives gesehen hat. Das 0:1 war ein Weckruf für die Gäste, die nun richtig in die Zweikämpfe gingen und die Partie nach einem Standard (26.) und durch ein schön herausgespieltes Tor von Rafael Borré (36.) noch in der ersten Halbzeit drehten.

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Die komplette Eintracht-PK nach dem Spiel gegen Mainz

Oliver Glasner
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Schwache Bundesliga-Saison überstrahlen

Dass Marcus Ingvartsen ein weiteres Mal traf (49.) und die Eintracht keinen Sieg feiern konnte: geschenkt. Der Einsatz hat gestimmt und auf den wird es gegen die Glasgow Rangers vor allem ankommen, ist sich Glasner sicher. "Das Wichtigste ist, dass wir auf uns schauen und den Spirit, die Leidenschaft, die Intensität, die wir heute gefunden haben, an den Tag legen."

Gewinnen die Hessen das Finale am Mittwoch, ist ihnen ein Eintrag in die Geschichtsbücher sicher. Es wäre nicht nur der erste internationale Titel seit 1980, er wäre auch gleichbedeutend mit der erstmaligen Qualifikation für die Champions League. "Die Bundesliga-Saison insgesamt war nicht so berauschend. Aber wir können vieles wettmachen, wenn wir am Mittwoch das Ding holen", weiß auch Rode. Einen Freibad-Kick wie zu Beginn gegen Mainz dürfen sich die Hessen da aber nicht erlauben.

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Highlights: Mainz - Eintracht

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