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Hoffnungsvolle Jungprofis bei Eintracht Frankfurt

Nacho Ferri

Innerhalb weniger Wochen hat Eintracht Frankfurt drei Talente mit Profiverträgen ausgestattet. Die Nachwuchsprofis sollen endlich mehr sein als nur Spieler für die Quote.

Wenn es ganz optimal läuft, könnte die zweite Halbzeit des Freundschaftsspiels von Eintracht Frankfurt gegen die Urawa Red Diamonds ein Blick in die Zukunft gewesen sein. Im Spiel auf der Japan-Reise der Hessen im November bildeten Anas Alaoui, Nacho Ferri und Junior Awusi nach der Pause den Dreier-Sturm der Eintracht. Alaoui und Ferri trugen sich beim 2:4 gegen die Urawa Red Diamonds gar in die Torschützenliste ein.

Alaoui und Ferri hatten bereits kurz vor der Reise ihre Profiverträge bei den Hessen unterschrieben, Awusi zog nun nach. Drei neue Offensivkräfte aus dem eigenen Nachwuchs also, die in Zukunft an die Profis herangeführt werden sollen. Ob das Spiel gegen Urawa tatsächlich ein Blick in die Zukunft war und die drei Talente eines Tages in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt auf dem Platz stehen werden, kann noch niemand seriös beurteilen.

Auf der Schwelle zum Profitum

Doch mit Ferri, Alaoui, Awusi und auch dem im Sommer mit einem Profivertrag ausgestatten Mehdi Loune stehen Spieler auf der Schwelle zum Profitum, die deutlich mehr Talent mitbringen als die meisten anderen Nachwuchsspieler, die in der jüngeren Vergangenheit einen Profivertrag bei der Eintracht bekamen. Alle vier dürften etwas mehr sein als nur Spieler für die Quote.

Das zeigt schon ein Blick auf die nackten Zahlen. Ferri, mit 18 Jahren der älteste der drei, schoss in der vergangenen Saison in neun U19-Bundesligaspielen sechs Tore, am Ende der Saison wurde Frankfurt Zweiter in der Süd-Staffel. In der laufenden Saison spielt Ferri in der Hessenliga, dort kommt er auf starke 14 Tore und neun Vorlagen.

"Eine wichtige Stütze der Mannschaft"

Die Hessenliga scheint für den großen, schnellen und abschlussstarken Stürmer eine Nummer zu klein, seine Entwicklung wird im Verein sehr positiv gesehen. "Nacho hat sich vor allem in den vergangenen sechs Monaten sehr, sehr gut entwickelt und ist eine wichtige Stütze in unserer U21-Mannschaft", sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche anlässlich des Vertragsabschlusses.

Auch die Entwicklung des 16 Jahre alten Alaoui wird im Klub mit Wohlwollen verfolgt. Sein Profivertrag war fast eine Notwendigkeit, um ihn im Verein zu halten. Interessenten waren wohl genug vorhanden. Der Strafraumstürmer ist U-Nationalspieler und kommt in der U17-Bundesliga aktuell auf außergewöhnliche 16 Tore in nur neun Spielen.

Anas Alaoui

Auch in der Youth League durfte Alaoui ran (ein Tor, eine Vorlage). "Er bringt alles mit, um den Sprung in den Profifußball zu schaffen. Alle Beteiligten glauben an sein Potenzial", so Alexander Richter, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Eintracht Frankfurt.

"Langfristiger Vertrag"

Anders als Ferri und Alaoui kommt der 16 Jahre alte Awusi über die linke Seite, an der Seite von Alaoui in der U17-Bundesliga sammelte er neun Assists und sieben Tore, in der Youth League traf er einmal. Auch ihn sollen zahlreiche andere Vereine auf dem Zettel gehabt haben, sein Vertrag bei der Eintracht ist laut Vereinsangaben "langfristig".

Junior Awusi

Damit schlagen die Spieler einen anderen Weg ein als die im Sommer gewechselten Top-Talente Mo Damar und Luka Hyryläinen, die beide zur TSG Hoffenheim gingen, wo Damar bereits Bundesligaluft schnuppern durfte. Zumindest das ist schon einmal ein Erfolg für die Hessen. Wenn sich der Blick in die Zukunft wie bei der Japan-Reise dann bewahrheitet, umso besser.