Eine Maradona-Statue steht im Stadio Diego Armando Maradona

Die SSC Neapel sollte sich in diesem Jahr eigentlich im Umbruch befinden. Dank kluger Transfers und ansprechendem Offensivfußball träumen die Tifosi in Süditalien aber unverhofft vom ganz großen Coup.

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SSC Neapel - Ein schweres Los für Eintracht Frankfurt

Fußballer Maradona, im Hintergrund Stadion.
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Wer an die SSC Neapel denkt, denkt an Maradona. Die argentinische Fußball-Legende gehört zu dieser Stadt wie Pizza, der Vesuv und die Camorra. Wer die SSC Neapel live erleben möchte, geht ins Stadio Diego Armando Maradona. Diego ist Gott. Seine Rückennummer 10 wird in Neapel nicht mehr vergeben.

Maradona steht für die Goldenen Jahre bei der SSC Neapel. Mit ihm gewannen die Süditaliener die einzigen beiden Meisterschaften der Vereinsgeschichte: 1986/87 und 1989/90. Nach mehr als 30 Jahren haben sie in Neapel nun die Hoffnung, einen neuen Maradona in ihren Reihen zu haben – und auf den dritten Scudetto.

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Eintracht im Achtelfinale gegen Neapel

Eintracht Frankfurt trifft im Achtelfinale der Champions League auf die SSC Neapel. Das Hinspiel findet am 21. Februar in Frankfurt statt, das Rückspiel steigt 15. März 2023 in Italien. Beide Spiele werden um 21 Uhr angepfiffen.

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Die Geburt von Kvaradona

Khvicha Kvaratskhelia kam im Sommer für kolportierte zehn Millionen Euro aus Batumi, einer Stadt im Südwesten Georgiens, nach Neapel. Der Name des 21 Jahre alten Offensivspielers ist nicht nur für deutsche Zungen schwer auszusprechen. Aber das macht nichts. In Neapel haben sie ihm nach nur wenigen Monaten einfach einen neuen Namen verpasst: Kvaradona.

Einen Spitznamen wie diesen vergeben die Tifosi natürlich nicht leichtfertig. Aber die Offensive um den jungen georgischen Spielmacher lässt die SSC-Anhänger von längst vergessen geglaubten Tagen träumen. Und das vollkommen unverhofft.

Khvicha Kvaratskhelia

Proteste vor der Präsidenten-Villa

Eigentlich hatten sie in Süditalien mit einem Übergangsjahr gerechnet. Vielleicht sogar mit einem Jahr des Niedergangs. Im Sommer verließen mit Lorenzo Insigne und Dries Mertens gleich zwei absolute Leistungsträger der vergangenen Jahre den Verein. Der 31-jährige Insigne unterschrieb in Toronto, der 35 Jahre alte Mertens lässt seine Karriere in der Türkei ausklingen. Die SSC Neapel brauchte dringend eine Frischzellenkur.

Mit Fabián Ruiz (Paris St. Germain) oder Kalidou Koulibaly (FC Chelsea) verlor man zudem noch Stützen des Teams, die man finanziell nicht mehr halten konnte. Den Ersatz, den der Verein präsentierte, kannte in Neapel niemand. So wie Kvaratskhelia. Im Sommer protestierten aufgebrachte Tifosi vor der Villa von Vereinspräsident Aurelio De Laurentiis auf Capri.

4:1 gegen Liverpool, in der Liga noch ungeschlagen

Womit die Anhänger des stolzen Klubs nicht gerechnet hatten: Viele der Neuzugänge fanden sich schnell zurecht und halfen dem Verein sofort weiter. Vor allem natürlich Kvaratskhelia, der in zwölf Ligaspielen sechs Tore erzielte und sieben weitere vorbereitete. Das Team von Trainer Luciano Spalletti spielt begeisterten Offensivfußball und greift, wenn es denn mal nicht den Ball hat, unermüdlich vorne an. Das ist nicht nur erfolgreich, sondern auch ungemein schön anzuschauen.

Was dabei bislang herauskommen ist? Der Gruppensieg der Champions-League-Gruppe A, wo man Liverpool mit 4:1 und Ajax Amsterdam mit 6:1 alt aussehen ließ, und die Tabellenführung in der heimischen Serie A, in der man noch kein einziges Spiel verloren hat. Dass die treuen Fans inzwischen nicht mehr vor der Präsidenten-Villa protestieren, sondern in Scharen ins Stadio Diego Armando Maradona strömen, versteht sich von selbst. Und vielleicht macht das die SSC Neapel sogar noch ein bisschen gefährlicher.

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