Camp Nou Stadion des FC Barcelona

Die Nachfrage nach Tickets für das Duell von Eintracht Frankfurt mit dem FC Barcelona bricht alle Rekorde. Für Auswärtsfahrer gibt es dennoch gute Nachrichten, Schwarzmarkt-Händlern geht es an den Kragen. Ein Überblick über den Hype um die Eintrittskarten.

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Eintracht Frankfurt vibriert: Der Countdown gegen den FC Barcelona läuft

Ein vollgepacktes Stadion bei einem Eintracht Frankfurt Spiel, zu sehen sind auch der Stadionwürfel mit den Worten "Countdown Barcelona"
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Es ist das vielleicht größte Spiel der Vereinsgeschichte von Eintracht Frankfurt. Und es elektrisiert schon jetzt die Massen. Die Hessen treffen im Viertelfinale der Europa League auf den großen FC Barcelona und werden, das steht fest, sowohl im Hinspiel am 7. April als auch im Rückspiel am 14. April im Camp Nou vor vollen Tribünen auflaufen. Ein Fußballfest kurz nach dem Ende der Corona-Beschränkungen. Frankfurter Fußballherz, was willst du mehr?

Ein Ticket zum Beispiel. Genau das gestaltet sich jedoch oft schwierig. Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten über die Möglichkeiten, an eine Eintrittskarte zu kommen.

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Eintracht-Justitiar Reschke über illegalen Handel mit Barcelona-Tickets: "Gehen mit allen Mitteln dagegen vor"

Philipp Reschke
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Ist das Heimspiel schon ausverkauft?

Es geht los mit schlechten Nachrichten: Das Hinspiel im Frankfurter Stadtwald ist bereits nach zwei Verkaufsphasen restlos ausverkauft. Zuerst durften die knapp 31.000 Dauerkarten-Inhaber und -Inhaberinnen ihre Plätze reservieren, dann waren die Mitglieder dran, die den Club auch während der Pandemie unterstützt haben. Am frühen Mittwochvormittag hieß es bereits: Rien ne va plus.

Wie groß die Vorfreude auf ein volles Stadion und Fußball ist, zeigt übrigens auch die Tatsache, dass es selbst für die Generalprobe gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth am Samstag (15.30 Uhr) nur noch sehr wenige Eintrittskarten gibt. "Wir werden nur wegen des nicht ganz vollen Auswärtsblocks nicht ausverkauft sein", prophezeite Eintracht-Justitiar Philipp Reschke am Mittwoch.

Wie viele Karten hätte die Eintracht verkaufen können?

Laut offiziellen Vereinsangaben wäre es kein Problem gewesen, 250.000 Tickets an Mann oder Frau zu bringen. Das ist ziemlich genau fünfmal das Stadion oder zweimal alle Bewohner von Offenbach.

Gab es einen solchen Hype schon mal?

Ganz klar: nein. Wenn der FC Bayern nach Frankfurt kommt und die Eintracht in guter Form ist, gibt es schon mal 75.000 Ticket-Wünsche. Beim Europa-League-Halbfinale gegen den FC Chelsea in der Saison 2018/19 hätten die Hessen das Stadion zweimal füllen können. "Das Spiel gegen Barca ist da eine ganz andere Dimension", so Reschke.

Und wie läuft das mit Tickets für das Auswärtsspiel?

Tickets für den Auswärtsblock im altehrwürdigen Camp Nou können noch bis Donnerstagvormittag um 10 Uhr bei der Eintracht bestellt werden. Die Chancen auf einen Zuschlag hängen aber auch hier von der Treue in den vergangenen Jahren und der Vereinszugehörigkeit ab. Die rund 2.500 bis 3.000 Auswärts-Dauerkarten-Inhaber und Vielfahrer werden wie sonst auch bevorzugt behandelt. "Wir hoffen so auf einen möglichst stimmgewaltigen Support", so Reschke.

Wie viele Tickets gibt es für Eintracht-Fans?

In den Auswärtsblock, der bei Liga-Spielen nur ein paar Hundert Fans fasst und für das Europa-League-Highlight extra vergrößert und mit einer Plexiglas-Wand umrandet wird, werden ganz genau 4.750 Eintracht-Fans passen. Dementsprechend groß ist das Kontingent der Hessen. Zusätzlich gibt es zudem rund 300 Kategorie-1-Karten. Umgangssprachlich: VIPs. Ganz offiziell dürfen also 5.050 Frankfurter Anhänger im Stadion Platz nehmen. Stehplätze gibt es in Spanien nicht.

Warum gibt es nicht mehr Tickets? Zum Beispiel wie 2019 in Mailand?

Die Eintracht hat sich darum bemüht, weitere Eintrittskarten zu bekommen. Das war trotz des sehr umgänglichen Auftretens der Katalanen, wie immer wieder betont wird, jedoch nicht möglich. Der Grund dafür: Da es in Spanien nicht üblich ist, mit einer so großen Anzahl an Fans zu Auswärtsspielen zu reisen, gibt es schlicht keine großen Auswärtsblöcke. Hinzu kommt, dass die Dauerkarten-Inhaber des FC Barcelona aufgrund der fehlenden Auswärtsblöcke im ganzen Stadion verteilt sitzen und nicht einfach vertrieben werden können. Auch so etwas wie Pufferblöcke gibt es nicht.

Wie viele Fans werden erwartet?

Die Eintracht wäre aber wohl nicht die Eintracht, wenn diese Zahlen und Einschränkungen nicht mehr als Richtwerte wären. Laut Reschke erwarten die Hessen zwischen 30.000 und 35.000 Anfragen und mindestens 20.000 Fans, die die Reise in Richtung Süden dann auch tatsächlich auf sich nehmen und ins Stadion kommen werden.

Aber gibt es überhaupt Hoffnung auf weitere Tickets?

Die gibt es. Zwar sind mindestens 57.000 Plätze mit Dauerkarten-Besitzern belegt. Platz gibt es bei einem offiziellen Fassungsvermögen von 93.000 aber genug. Ein Blick in den Online-Ticketshop verrät zudem, dass der Run auf die Tickets zwar definitiv ein hessisches, aber keineswegs ein spanisches Phänomen ist.

Klar ist: Die Hürde der spanischen Kreditkarte muss irgendwie überwunden werden. Im Stadion selbst werden deutsche Ticket-Inhaber, das versichern die Eintracht und Barcelona, aber definitiv überall reingelassen (außer in den Barca-Fanblock). Szenen wie beim FC Chelsea, als Eintracht-Anhänger trotz gültigen Tickets weggeschickt oder rausgeschmissen wurden, wird es in Barcelona nicht geben.

Die wichtigste Nachricht deshalb, vorgetragen von Reschke: "Wir gehen davon aus, dass alle, die wollen, eine Karte bekommen werden." Word.

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Eintracht-Justitiar Reschke über Handel mit Barca-Tickets: "Wir sprechen die Strafen und Sanktionen aus"

Philipp Reschke
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Was ist mit Angeboten bei Ebay?

Schwarzmarkt-Händlern oder "Fans", die sich durch ein Ticket bereichern wollen, hat die Eintracht den Kampf angesagt. Laut Reschke haben sich die Hessen professionelle Verstärkung zur Verfolgung von Ticket-Angeboten bei Ebay oder ähnlichen Portalen geholt. Alle Verkäufer werden bestraft. "Das wird Konsequenzen haben", so Reschke. Wie diese ausfallen, das hänge vom Einzelfall ab. "Die dreistesten Stilblüten, haben sich auch den größten Strauß an Maßnahmen verdient." Diese reichten von der "Abschöpfung des Gewinns, der mit der Karte gemacht wird, über den Ausschluss des Kartenbezugsrechtes bei Eintracht Frankfurt auf Dauer, Sperrung der Dauerkarte bis zum Entzug der Mitgliedschaft", so Reschke.

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