Oliver Glasner

Eintracht Frankfurt will gegen RB Leipzig wieder in die Spur finden. Das wäre nicht nur mit Blick auf die Tabelle wichtig - sondern auch für Trainer Oliver Glasners Frisur.

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Die Eintracht-Pressekonferenz vor dem Leipzig-Spiel

Glasner PK
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Nein, sichtbare Lücken im Haupthaar von Eintracht-Trainer Oliver Glasner waren am Donnerstag nicht erkennbar. Gewohnt frisiert saß Glasner auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr), gewohnt geduldig beantwortete er die Fragen der Journalisten. Und gewährte hier und da Einblicke in sein Seelenleben. "Wir raufen uns alle die Haare", so Glasner angesichts der wechselhaften Ergebnisse der vergangenen Wochen.

Zur Erinnerung: Einem Sieg gegen die Bayern folgte eine Niederlage gegen die Hertha, einem tollen Auftritt beim 3:1-Sieg gegen Olympiakos folgte ein desolates 0:2 in Bochum. "Es ist nicht zufriedenstellend", so Glasner. "Und es ist überraschend, dass wir diese Leistungsschwankungen haben. Ich frage mich schon: Was geht in den Spielern vor?"

Rode und Pacienca fallen aus

In einer knackigen Trainingswoche meint Glasner darauf eine Antwort gefunden zu haben: Seine Mannschaft will zu viel. "Ich stehe zu 100 Prozent dazu, dass die Spieler in jedem Spiel alles geben. Die Jungs wollen, und manchmal wollen sie zu viel", so Glasner, der Kristijan Jakic als Beispiel heranzog. "Der ist links vorne, rechts hinten, geht in die Kopfballduelle der Innenverteidiger, er will plötzlich alles machen. Da bleibt die Kerneigenschaft auf der Strecke. Das ist ja eigentlich eine gute Eigenschaft, aber das Spiel wird manchmal konfus, wenn wir unsere eigentlichen Aufgaben vergessen."

Ob besagter Jakic gegen RB mittun kann, ist übrigens noch fraglich. Nach seiner Hüftprellung konnte der Kroate zwar wieder mittrainieren, man müsse aber abwarten, ob der Körper eine Reaktion zeige, so Glasner. Ausfallen werden definitiv Goncalo Paciencia und auch Kapitän Sebastian Rode. "Wir müssen den vielen Spielen Tribut zollen. Paciencia wird bis zur Länderspielpause ausfallen, Sebastian Rode müssen wir nach zwei Einsätzen aus Gründen der Belastungssteuerung gegen RB eine Pause geben", so Glasner.

"Ich lege meine Hand für die Jungs ins Feuer"

Das Unterfangen, ausgerechnet gegen den Champions-League-Klub RB wieder in die Spur und aus dem Tabellenkeller herauszufinden, wird dadurch nicht einfacher. Bangemachen gilt aber ohnehin nicht. "Ich schaue nicht auf die Tabelle, das hilft uns gegen Leipzig nicht. Es ist wichtig, dass wir uns mit unseren Stärken und Aufgaben auf dem Platz beschäftigen."

So könnte die Eintracht gegen Leipzig spielen:

Eintracht mögliche Aufstellung gegen RB

Und diese dann erfolgreich umsetzen. Wobei es sich dabei mittlerweile auch um eine Kopfsache handeln dürfte. "Die Spieler raufen sich auch die Haare. Die Jungs fahren ja nicht easy aus Bochum zurück, die beschäftigt das. Ich lege meine Hand für die Jungs ins Feuer, die geben alles für den Erfolg der Eintracht. Aber es gelingt nicht, und dann fangen sie an zu grübeln. Ich habe Gespräche mit Spielern, die sagen: Trainer, ich mache die ganze Nacht kein Auge zu."

"Es gilt jetzt, die Spieler zu unterstützen"

Auch deswegen demonstriert Glasner ganz bewusst Geschlossenheit, haut nicht auf seine Spieler drauf, ganz im Gegenteil. "Ich bin weit davon weg, den Jungs einen Vorwurf zu machen. Es gilt jetzt, sie zu unterstützen." Damit das Haupthaar nicht doch irgendwann dran glauben muss.

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