Eintracht-Trainer Oliver Glasner

Eintracht Frankfurt wartet weiter auf den ersten Saisonsieg in der Bundesliga. Beim Aufsteiger aus Bremen sind drei Punkte eigentlich Pflicht. An Werder haben sich aber schon ganz andere Vereine die Zähne ausgebissen.

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Eintracht Frankfurt vor dem Spiel bei Werder Bremen

Eintracht-Spieler während des Trainings
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Eintracht Frankfurt ist am Sonntag (17.30 Uhr) beim SV Werder Bremen zu Gast. Während man in Hessen noch nach der richtigen Balance sucht, ist der Aufsteiger in bestechender Frühform.

Die Ausgangslage

Die Saison von Eintracht Frankfurt ist bislang weder Fisch noch Fleisch. Ja, die Hessen warten noch auf den ersten Saisonsieg, aber immerhin haben sie bislang auch nur ein Spiel verloren – und das gegen die Bayern. Auch mit eingepreist werden muss natürlich, dass die SGE sowohl beim Remis bei der Hertha als auch zuletzt gegen Köln nicht gerade Glück mit den VAR-Eingriffen hatte, um es nett auszudrücken. Allen Widrigkeiten zum Trotz muss Frankfurt aber zusehen, dass man nicht unglücklich in einen Abwärtsstrudel gerät. Ein Sieg in Bremen käme da gerade recht.

Auf dem Papier sind drei Punkte gegen den Aufsteiger natürlich eine Pflichtaufgabe für den Europa-League-Sieger. Das haben sich allerdings auch die bisherigen Gegner aus Wolfsburg, Stuttgart und Dortmund gedacht. Gewinnen konnte aber keiner dieser drei gegen die Bremer. Den BVB erwischte es vergangenes Wochenende besonders schlimm. Obwohl es in der 88. Minute noch 2:0 für Dortmund stand, gewann Werder das Spiel. Es war das erste Mal in der Geschichte der Bundesliga, dass eine Mannschaft so spät noch einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen konnte.

Das Personal

Die Anzahl der Spieler ist für Eintracht-Trainer Oliver Glasner eigentlich kein Thema. Bis auf die Abwehrspieler Aurélio Buta und Almamy Touré sowie Ajdin Hrustic sind alle Profis gesund. Das Problem ist eher, dass Glasner noch die richtigen Leute für die richtige Grundordnung sucht. Ein fitter Buta würde dem Österreicher da schon helfen.

Gegen Köln ließ Glasner mit einer Viererkette spielen. Einen waschechten Rechtsverteidiger, der seinen Ansprüchen genügt, hat er aber nicht zur Verfügung. Gegen Köln durfte sich Kristijan Jakic als Aushilfs-Verteidiger versuchen. Gut möglich, dass er in Bremen dieselbe Aufgabe übernimmt.

Die mögliche Eintracht-Aufstellung in Bremen

Auch bei Werder sieht es in Sachen Personaldecke entspannt aus. Jean Manuel Mbom fehlt zwar mit einem Achillessehnenriss, die Absenz des flexiblen Mittelfeldspielers konnten die Grün-Weißen bislang aber problemlos kompensieren.

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So könnte Bremen spielen:

Pavlenka - Pieper, Veljkovic, Friedl - Weiser, C. Groß, A. Jung - Bittencourt, Stage - Füllkrug, Ducksch

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Das sagen die Trainer

Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt): "Bremen macht es sehr gut und spielt sehr variabel. Mit Ducksch und Füllkrug haben sie ein eingespieltes Duo mit hoher Abschlussqualität. Sie haben eine sehr gute Spielanlage, die aber auch immer wieder Platz und Räume bietet, um Tore zu erzielen."

Ole Werner (Werder Bremen): "Wichtig ist Körperlichkeit, gut in die Zweikämpfe zu kommen und die Wucht des Gegners in Standardsituationen und im Umschaltverhalten zu verteidigen. Darauf liegt besonders das Augenmerk. Wichtig ist, dass wir unsere Stärken ins Spiel bringen."

Auf diese Spieler gilt es zu achten

Weiß eigentlich noch jemand, warum ein Teil der Fans Daichi Kamada skeptisch gegenübersteht? Und weiß jemand, ob es diesen Teil überhaupt noch gibt? Der Japaner hat seine Kritiker verstummen lassen, ist derzeit so etwas wie die Lebensversicherung der Eintracht. Kamada ist in toller Form, spielt kluge Pässe und hat in vier Pflichtspielen schon sagenhafte vier Tore geschossen; zwei in der Bundesliga, zwei im DFB-Pokal. Dass er nach überstandener Erkältung gegen Bremen zurück in die Startelf rückt, gilt als ausgemachte Sache.

Bei den Bremern gibt es sogar zwei Spieler, die schon zwei Bundesliga-Treffer auf dem Konto haben. Achten sollten die Eintracht-Fans und die Eintracht-Abwehr zunächst auf Niclas Füllkrug: ein klassischer Strafraumstürmer, der weiß, wo das Tor steht und mit 29 Jahren richtig ausgebufft ist. Nicht minder gefährlich hat sich Sturm-Kollege Oliver Burke gezeigt. Der Neuzugang aus Sheffield ist zwar nur Einwechselspieler, aber wenn er dann mal auf dem Patz steht, dann ist sofort Alarm. Der Schotte hat gerade einmal 25 Minuten Bundesliga-Luft für Bremen in der Vita stehen – und zwei Bundesliga-Treffer.

Die Statistik des Spiels

Die Eintracht wartet saisonübergreifend inzwischen seit elf Spieltagen auf einen Sieg. Die Hoffnung, dass dieser bei starken Bremern eingefahren wird, rührt auch aus dieser Statistik: Gegen kein anderes Team gewannen die Hessen mehr Bundesliga-Spiele als gegen Werder (36). 13 dieser Siege fuhr die Eintracht in Bremen ein. Auch das: ein Spitzenwert. Nur in Gladbach gewann Frankfurt ebenfalls 13 Mal in der Bundesliga.