Trainer Oliver Glasner mit Mario Götze (l.).

Den ersten Saisonsieg im Rücken und Vorfreude auf die großen Gegner: Die Laune von Eintracht-Trainer Oliver Glasner ist derzeit blendend. Auch weil vor dem Spiel gegen Leipzig die Statistik für die Hessen spricht.

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Die komplette Eintracht-PK vor dem Heimspiel gegen Leipzig

Oliver Glasner
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Der Donnerstag sollte für Trainer Oliver Glasner ein Feiertag werden. Der Trainer wollte sich nach Ende der Transferperiode einen Bembel gönnen, erklärte er bei der Pressekonferenz am gleichen Tag. Schließlich bedeutete es das Ende der Spekulationen um seine Spieler. Es gab das lange Tauziehen um Filip Kostic (zu Juventus), Spekulationen um Djibril Sow (Nottingham), Kevin Trapp (Manchester United) und zuletzt Daichi Kamada (Lissabon). "Ich hoffe, dass sich auf der Abgabenseite heute nichts mehr tut", sagte Glasner am Mittag - und lag völlig richtig. Zu möglichen Neuzugängen hielt sich der Coach noch bedeckt, aber auch da tat sich nichts mehr.

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Highlights: Bremen - Frankfurt

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Vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr) hätte er aber sicherlich noch einen Mann für die rechte Abwehrseite gebrauchen können. Im aktuellen System mit Viererkette muss der etatmäßige Sechser Kristijan Jakic aushelfen. Timothy Chandler und Ansgar Knauff werden derzeit nicht als stark genug eingeschätzt, um den Kroaten zu verdrängen. Glasner lobte Jakic am Donnerstag und machte gleichzeitig deutlich, dass die Viererkette "nicht in Stein gemeißelt" sei. Alle Gegner in der Champions League würden im 3-4-3-System spielen, deswegen wolle man sich selbst alle Optionen offen lassen. "Die Frage ist dann: Sind wir risikoscheu und machen den Laden dicht oder spielen wir 'Wilde Sau' wie in Bremen."

Glasner sieht kein Defensivproblem

"Wilde Sau" klang schon fast wie eine zu negative Beschreibung des Spektakels beim jüngsten Sieg in Bremen, bei dem die Frankfurter Mannschaft von einem zusätzlichen Offensivakteur profitierte. Die gleichzeitig entstandenen Diskussionen um die Probleme in der Abwehr allerdings wollte Glasner nicht so stehen lassen. "Ich sehe kein Defensivproblem. Es gab höchstens den einen oder anderen individuellen Fehler. Diese gestehen wir den Spielern zu, wenn die Reaktion stimmt." Als Beispiel nannte er das (später annullierte) Tor direkt nach dem Rückstand.

Sorgen müssten ihm eigentlich die hohe Anzahl an Standard-Gegentoren bereiten, doch von einem früheren Trainer lernte Glasner: Manchmal macht man ein Problem nur größer, wenn man darauf den Fokus legt. Und so wurde es bei der Eintracht zunächst einmal nicht groß angesprochen. Am Samstag gegen Leipzig stehen ohnehin schon genug Prüfungen an durch das schnelle, kombinationssichere Spiel der Gäste. Mit Timo Werner, Christopher Nkunku und André Silva balgen sich gleich drei Topleute um die Stürmerpositionen, dahinter lauern Künstler wie Dani Olmo oder Emil Forsberg.

Glasner sieht Leipzig als Kandidat für Meisterschaft

"Das ist einfach eine Topmannschaft, die den Anspruch hat, um die deutsche Meisterschaft zu spielen", sagte der Eintracht-Trainer anerkennend: "Wir brauchen in allen Bereichen eine absolute Topleistung, um gewinnen zu können."

Aber Glasner merkte auch an: "Leipzig hat so viel Respekt vor uns wie wir vor ihnen." Denn schließlich haben die Leipziger bislang bei sieben Auftritten im Waldstadion nie gewinnen können, wie Glasner nun erfuhr. Und diese Statistik hob die Laune des Trainers fast so sehr wie der Gedanke an das geschlossene Transferfenster.

Die mögliche Aufstellung der Eintracht gegen Leipzig