Eintracht-Stürmer Randal Kolo Muani beschäftigte die Berliner Abwehr dauerhaft.

Randal Kolo Muani bot gegen Union Berlin eine begeisternde Leistung. Daran änderte auch der Platzverweis nichts. So kommt Trainer Oliver Glasner auch in Zukunft nicht an seinem "Dampfhammer" im Angriff vorbei.

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Die komplette Eintracht-PK nach dem Spiel gegen Union Berlin

Oliver Glasner
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Die ersten zehn Minuten zwischen Eintracht Frankfurt und Union Berlin (2:0) verliefen am Samstag ziemlich ausgeglichen, der Tabellenführer hatte gar die erste Chance der Partie. Doch die Hessen konnten sich dann wieder einmal auf ihren Alleinkämpfer in vorderster Front verlassen.

Kolo Muani ist der "Eintracht-Dampfhammer"

Randal Kolo Muani behauptete rund 40 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse nahe der rechten Seitenauslinie einen langen Ball und drehte sich wuchtig um Timo Baumgartl. Der Neu-Nationalspieler Frankreichs stürmte auf Diogo Leite zu und umdribbelte diesen mühelos. Statt dann im Rausch der Gefühle aus spitzem Winkel abzuschließen, hob Kolo Muani den Kopf und legte auf Mario Götze zurück, der zur Führung einschob. Ein perfekter Treffer der Hessen!

Wenn Union-Trainer Urs Fischer nach Spielschluss davon sprach, dass die Eintracht jedes "fifty-fifty-Duell" für sich entschieden habe, dann dachte der Schweizer mit Sicherheit auch an Kolo Muani. Der 23-Jährige ist der neue "Dampfhammer" der Frankfurter, er ist eine Sensation in der Bundesliga. Bullig, pfeilschnell, hohes Durchsetzungsvermögen, wild, Teamplayer.

Eintracht-Stürmer fliegt mit Gelb Rot vom Platz

Kolo Muani war auch nach 22 Minuten nicht zu bremsen, ließ sich von Baumgartl und Niko Gießelmann nicht aufhalten. In der 36. Minute führte seine Aktion zum Lattenschuss von Kollege Luca Pellegrini. Alles Kolo Muani - so lautete vor allem im ersten Durchgang das Motto.

Die glatte Note eins verhinderte allerdings eine unnötige Aktion nach 68 Minuten. Kolo Muani drang wieder in den Sechzehner ein und wollte einen eigenen Treffer erzwingen. Dabei übertrieb es der Stürmer jedoch mit dem Einsatz und traf Andras Schäfer beim Abschlussversuch am Knöchel. Gelb-Rot war die logische Folge.

Krösche und Glasner nehmen Kolo Muani in Schutz

Sportvorstand Markus Krösche ordnete die Situation ein: "Es war eine harte Entscheidung, aber den Platzverweis kann man geben. Das war unglücklich von Kolo Muani. Wir machen ihm dafür aber keinen Vorwurf." Trainer Oliver Glasner erklärte: "So etwas passiert bei seiner Spielweise auch einmal." Da das Ergebnis unverändert blieb, war die Herausstellung nur ein Schönheitsfehler.

Der Österreicher lobte stattdessen die Leistung seines Schützlings: "Kolo Muani hat viele Eins-gegen-Eins-Situationen gelöst und dadurch viele Überzahlsituationen geschaffen." Mit sieben Scorerpunkten (zwei Tore und fünf Vorlagen) teilt sich der Eintracht-Neuzugang den fünften Platz in der Scorerliste mit vier weiteren Bundesliga-Profis.

Können Borré oder Alario den Ausfall nutzen?

Nach dem Champions-League-Duell gegen Tottenham Hotspur (Dienstag/21 Uhr) wird Kolo Muani nun zwangsläufig eine Pause erhalten. Für seine Kokurrenten Rafael Borré oder Lucas Alario (erst ein Startelfeinsatz) möglicherweise eine Chance, sich in den Fokus zu rücken. Doch an Kolo Muani in dieser Verfassung führt auch in Zukunft kein Weg an ihm vorbei.