Last-Minute-Remis gegen RB Leipzig Tuta rettet der Eintracht einen Punkt in der Nachspielzeit

Ein Last-Minute-Tor beschert Eintracht Frankfurt einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt gegen RB Leipzig und damit neue Hoffnung im Abstiegskampf. Vorher hatte eine Fehlentscheidung die Führung der Gäste mit eingeleitet.
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Last-Minute-Remis gegen RB Leipzig

Eintracht Frankfurt hat sich am Samstagabend ein 1:1 (0:1) gegen RB Leipzig erkämpft und damit einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf gesammelt. Den ersten Treffer des Tages erzielte Yussuf Poulsen nach einem Eckball, der keiner war (35.). Tuta sorgte in der vierten Minuten der Nachspielzeit für die Pointe und den Ausgleich. Die Eintracht bleibt durch den Punktgewinn auf Tabellen-Platz 15.
Glasner macht hinten dicht
Im Vergleich zur blamablen 0:2-Niederlage beim VfL Bochum hatte Eintracht-Trainer Oliver drei Veränderungen in der Startelf vorgenommen. Für Goncalo Paciencia und Kristijan Jakic, die beide verletzt fehlten, sowie Makoto Hasebe kamen Erik Durm, Ajdin Hrustic und Evan N'Dicka in die Anfangsformation. Ähnlich wie beim bisher einzigen Bundesliga-Saisonsieg in München rückte Filip Kostic eine Position nach vorne und bildete gemeinsam mit Daichi Kamada und Rafael Borré das offensive Dreieck. Der Matchplan: hinten kompakt stehen und kontern.
Auf das Spielgeschehen hatte diese Ausrichtung dann zu Beginn eine eher einschläfernde Wirkung. Die Eintracht stand tief und erwartete die Leipziger meist erst in der eigenen Hälfte. Die Gäste aus Sachsen, die unter ihrem neuen Trainer Jesse Marsch ebenfalls noch nicht richtig ins Rollen gekommen sind, suchten so oft vergeblich nach Lücken im sehr defensiv ausgerichteten Frankfurter 5-4-1-System. Die Folge: viele Fehlpässe, viel Stückwerk, kaum Einschuss-Möglichkeiten. Die Eintracht hielt Leipzig erfolgreich vom eigenen Tor fern. Immerhin.
Kein Eckball, aber Treffer zählt
Gefährlich wurde es folgerichtig nur nach Frankfurter Ballverlusten oder durch die individuelle Klasse von Kostic. Der Serbe traf mit einem frechen Lupfer die Latte (18.) und scheiterte mit einem Distanzschuss an Leipzigs Schlussmann Peter Gulasci (21.). Auf Seiten der Leipziger vergaben zunächst Amadou Haidara (17.) und Christoph Nkunku (20.) nach Abspielfehlern der Eintracht zwei kleinere Chancen, ehe ein Fehlpass von Tuta die Führung durch Poulsen einleitete. Besonders bitter daran: An der Entstehung hatte Schiedsrichter Daniel Schlager entscheidenden Anteil.
Dieser entschied nach einem Zweikampf zwischen Josko Gvardiol, der von Tutas Fauxpas profitiert hatte, und Djibril Sow auf Eckball. Eine klare Fehlentscheidung, wie die Zeitlupen belegen. Da der VAR bei Eckbällen jedoch nicht eingreifen darf, segelte der Ball auf den Fuß von Poulsen und von dort ins Tor. Ein Treffer, der nicht hätte fallen dürfen, letztlich aber den Regeln entsprach.
Eintracht lange zu ideenlos
Nach dem Seitenwechsel wagten sich die Hessen etwas mehr aus der Deckung und schalteten durch die Einwechslungen von Aymen Barkok und Jens Petter Hauge für Almamy Touré und Hrustic (59.) auch personell auf Angriff. Vor allem Barkok entfachte auf ungewohnter Rechtsaußen-Position noch einmal etwas Feuer, im letzten Drittel fehlten der Eintracht aber wie schon so oft Ideen und Durchschlagskraft. Echte Torgefahr entwickelte die Mannschaft von Trainer Glasner, der auch noch Sam Lammers für Erik Durm brachte und die Abwehr fast vollständig auflöste (70.), nicht.
Die Eintracht, der der Willen immer anzumerken war, schmiss in der Schlussphase alles nach vorne und versuchte, zumindest ein Unentschieden zu erzwingen. Da die meisten Angriffe jedoch zu chaotisch und ideenlos ausgespielt wurden, verteidigte RB die Führung lange ohne größere Probleme und war dem zweiten Tor zwischenzeitlich sogar näher als die Eintracht dem Ausgleich. Die größte Chance vergab der eingewechselte Emil Forsberg, der über das leere Tor schoss.
Bei der allerletzen Aktion in der vierten Minute der Nachspiel war dann aber Tuta zur Stelle und köpfte mit seinem ersten Bundesliga-Tor doch noch zum 1:1-Endstand ein. Ein verrücktes Finish, das der Eintracht Rückenwind geben sollte. Am kommenden Wochenende steht für die Hessen der überlebenswichtige Kellerkrimi bei Schlusslicht Greuther Fürth auf dem Plan. Schon jetzt ein kleines Endspiel.