Filip Kostic stemmt den Pokal in die Höhe.

Eintracht Frankfurt muss weiter einen Abgang von Flügelspieler Filip Kostic fürchten. Nun soll West Ham United ein Angebot abgegeben haben. Mit den Londonern hat man in Frankfurt keine guten Erfahrungen am Verhandlungstisch gemacht.

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Weiter Gerüchte um Wechsel: Baggert West Ham an Kostic?

Filip Kostic Eintracht Frankfurt
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Geschäfte mit West Ham United? Dürfte man in Frankfurt eher ungern machen. Als der Premier-League-Klub 2019 Sebastien Haller verpflichtete, wartete man bei der Eintracht lange vergeblich auf die vereinbarten Raten, die Hessen mussten gar die Fifa einschalten und bekamen am Ende weniger Geld als vereinbart.

Was Wunder, das die Atmosphäre eher unterkühlt gewesen sein soll, als die Eintracht im Europa-League-Halbfinale auf die "Hammers" traf. Dicke Freunde wird man wohl nicht mehr, umso schöner aus hessischer Sicht, West Ham souverän aus dem Wettbewerb geschossen zu haben. Dennoch könnte man in Frankfurt bald erneut in die Situation kommen, sich mit den Verantwortlichen West Hams an einen Tisch setzen zu müssen.

Indiz dafür, dass sich Kostic für West Ham entschieden hat?

Nach Medienberichten der Bild und des italienischen Transfer-Experten Gianluca di Marzio arbeitet West Ham United nämlich an einem Angebot für Filip Kostic. Die mögliche Ablösesumme für Frankfurts Star solle demnach bei 13 bis 15 Millionen Euro liegen, die Hessen allerdings rund 20 Millionen Euro fordern. Der Vertrag von Kostic läuft im Sommer 2023 aus, zuletzt wurde auch über eine Verlängerung spekuliert.

Am Samstag zog dann der Kicker nach und berichtete ebenfalls von einem Angebot der Hammers für Kostic. Und stellt die Frage in den Raum, ob sich Kostic gar schon für einen Wechsel nach London entschieden habe. "Die Offerte von West Ham ist als starkes Indiz zu werten, dass sich Kostic bereits entschieden hat, zu den Hammers wechseln zu wollen. Denn weshalb sollte der Premier-League-Klub ein Angebot abgeben, wenn noch keine Einigkeit mit dem Spieler besteht? Das wäre unüblich", schreibt der Kicker. Das sehen in der Branche aber nicht alle so.

Conference statt Champions League?

Sportlich wäre ein Wechsel zu West Ham für Kostic ein Rückschritt. Die Hammers gehören in der Liga zum gehobenen Mittelfeld, ohne ernsthafte Aussichten auf die Champions-League-Plätze. In dieser könnte Kostic in Frankfurt spielen, auch bei Juventus Turin, denen ebenfalls mehr oder minder ernsthaftes Interesse am Serben nachgesagt wird. Mit den "Hammers" müsste Kostic in der Conference League ran. Die typisch hohen Bezüge, die es auf der Insel zu kassieren gibt, wären da aber sicher ein Trostpflaster.

Für die Hessen wäre der Transfer ein herber Verlust. Kostic ist seit einigen Jahren der Ausnahmespieler der Hessen, kommt in 169 Spielen auf 96 Scorerpunkte, im letzten Jahr wurde er zum besten Spieler der Europa League gewählt. Mit Ridvan Yilmaz stand ein potentieller Neuzugang für die linke Seite quasi bereit, wechselt nun aber wohl zu den Glasgow Rangers. Ob der junge Türke Kostic sofort hätte ersetzten können, ist aber ohnehin fraglich.

Das Geld müsste reinvestiert werden

Bei einem Abgang Kostics müsste das eingenommene Geld also wahrscheinlich zu großen Teilen reinvestiert werden, um die Lücke ansatzweise adäquat zu schließen. So das Geld denn überhaupt bei den Hessen ankommt. Die Zahlungsmoral der "Hammers" wird man bei der Eintracht nicht vergessen haben.