Jens Rose

Nach dem Teammanager hat Regionalligist KSV Hessen Kassel nun auch den Sportlichen Leiter verloren. Gründe sind Uneinigkeiten bei Transfers. KSV-Vorstandsmitglied Jens Rose gibt sich jedoch entspannt.

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KSV Hessen ohne sportliche Führung

Jens Rose
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Eigentlich könnte beim KSV Hessen Kassel eitel Sonnenschein herrschen. Hinter den Nordhessen liegt eine mehr als zufriedenstellende Saison, das Team von Trainer Tobias Damm spielte eine starke Runde und beendete die Spielzeit auf dem siebten Platz. Beste Voraussetzungen also, um mit Schwung in die neue Saison zu gehen. Aber aktuell hakt es beim KSV.

Der Grund: Wenige Tage nach dem Ausscheiden von Teammanager Steffen Friedrich warf nun überraschend der sportliche Leiter Jörg Müller hin. Und mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison stehen die Nordhessen ohne sportliche Leitung da. "Ich war überrascht", sagt KSV-Vorstandsmitglied Jens Rose im Gespräch mit dem hr-Sport. "Aber Jörg ist jemand, der klare Kante zeigt. Und wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen läuft, dann zieht er Konsequenzen."

"Budgets müssen freigegeben werden"

Müller selbst, der erst im April seinen Vertrag verlängert hatte, begründete sein Ausscheiden gegenüber der HNA damit, dass er "zuletzt das Gefühl hatte, dass mir in meinen Aufgaben- und Entscheidungsbereich zu viel hineingeredet wurde." Offensichtlich unterschiedliche Auffassungen in Sachen Richtlinienkompetenz. Die Rose weiter konkretisiert: "Wenn es bei Spielerverpflichtungen um Geld geht, haben wir bestimmte Budgets, die müssen vom Verein freigegeben werden. Da kann nicht einer mit dem Kopf durch die Wand. Ich denke, dass das ein Punkt war."

Als Nachkarten will Rose das aber nicht verstehen. "Niemand ist ihm böse", sagt Rose. "Jörg war früher ein knallharter Abwehrspieler, wenn man mit dem zusammengerasselt ist, hat es gescheppert. Genauso resolut ist er immer noch." Nur: Wer spricht nun mit den Neuzugängen, mit denen sich die Hessen verstärken wollen?

"Es tun sich keine riesigen Löcher auf"

"Es tun sich keine riesigen Löcher auf. Es brennt nicht beim KSV Hessen Kassel", beschwichtigt Rose. Der Kader sei zu 95 Prozent komplett, "es geht noch um ein, zwei Schlüsselpositionen, die wir etwas hochwertiger besetzen wollen", so Rose. Aktuell sei der Markt aber noch zu überhitzt, die Preise zu hoch, als dass der KSV schon aktiv werden könne.

Gespräche würden freilich trotzdem geführt. "Aufsichtsrat Enrico Gaede und ich sowie das Trainerteam und Ingmar Merle führen die Gespräche. Wir haben mehrere Namen auf dem Zettel. Das ist ein Prozess. Aber ich bin ja auch schon 25 Jahre dabei, das ist kein Neuland."

"Wir kriegen diese Lücke geschlossen"

Gut möglich auch, dass Müllers Stelle intern besetzt wird, wie es beim KSV ja seit einiger Zeit Gang und Gäbe ist. Rose verweist auf Friedrich und auch Marc Arnold, die beide intern aufgebaut wurden. "Wir denken mal, so kriegen wir auch diese Lücke geschlossen", sagt Rose, ohne konkret zu werden.

Immerhin im Trainerteam gibt es derweil einen Neuzugang: Fabian Seck, seit Beginn des Jahres Datenanalyst bei den Hessen, soll nun als Co-Trainer Tobias Damm entlasten, der seinen Fußballlehrer machen will.