Freud und Leid bei den hessischen Regionalligisten

In der Regionalliga Südwest geht es in die Crunchtime. Der OFC muss eine Enttäuschung verkraften, der FSV atmet auf. Steinbach und Gießen verlieren ihre Ziele aus den Augen - nur Kassel hat einen entspannten Saisonendspurt vor sich.

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Regio: FSV siegt, OFC mit Remis

Lucas Hermes
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Vier Spieltage vor Schluss ist die Gemütslage bei den fünf hessischen Vereinen in der Regionalliga Südwest sehr unterschiedlich. Wir geben einen Überblick über die Teams.

Kickers Offenbach

Das 1:1 im Nachholspiel gegen Balingen war für den OFC ein Stimmungskiller. Den Spielern stand die Enttäuschung nach Abpfiff ins Gesicht geschrieben. "Es fühlt sich an wie eine Niederlage", sagte Philipp Hosiner im vereinseigenen Interview. Sein Teamkollege David Richter schloss sich der Einschätzung später wortgleich an.

Vier Spiele vor Schluss beträgt der Rückstand auf Elversberg und Ulm zwar nur drei Punkte. Beide Teams haben in diesem Kalenderjahr allerdings noch keine Niederlage kassiert und sind auf dem besten Weg, den Aufstieg unter sich auszumachen. Bitter für den OFC, der eigentlich auch eine starke Rückrunde spielt. Am Samstag (14 Uhr) kommt es in Haiger zum Duell der Enttäuschten.

TSV Steinbach Haiger

Denn die Teams an der Tabellenspitze bereiten nicht nur dem OFC, sondern auch Steinbach Kopfzerbrechen. Der TSV hatte bis zum vergangenen Wochenende in 2022 noch kein einziges Spiel verloren und sich so an die Spitzenplätze herangerobbt. Die Niederlage in Elversberg machte dann aber auf einen Schlag die zarten Aufstiegshoffnungen zunichte

Die Niederlage gegen VfB Stuttgart II macht die Lage noch aussichtsloser. Trotz direkter Duelle gegen den OFC und Ulm scheint das ein unmögliches Unterfangen. "Man hat gesehen, dass uns ein Stück weit doch noch irgendwas fehlt, um ganz oben stehen zu können", stellte Trainer Ersan Parlatan bereits nach dem Spiel in Elversberg fest.

FSV Frankfurt

Bei den akut abstiegsbedrohten Bornheimern gab es in den vergangenen Tagen gleich mehrere gute Nachrichten: Da wäre das 3:1 vom Dienstag bei Mitkonkurrent Gießen, das den FSV wieder über den Strich in der Tabelle befördert hat.

Jener Strich ist zudem einen Platz nach unten gewandert: Seit dem Montagsspiel der 3. Liga ist klar, dass es keinen Absteiger in die Regionalliga Südwest geben wird. Dementsprechend werden aus der Regionalliga selbst auch nur vier Vereine runtergehen. Der FSV Frankfurt hat nun zwei Punkte Vorsprung auf Großaspach auf jenem ersten Abstiegsplatz, muss aber am kommenden spielfreien Wochenende tatenlos zusehen, wie die anderen punkten könnten. Mit Elversberg und dem OFC hat man in den letzten Spielen zudem noch richtig schwere Gegner.

FC Gießen

Im Tabellenkeller wird es derweil dunkel für den FC Gießen. Nach der Niederlage gegen Frankfurt sind es sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. "Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Die Körpersprache hat gefehlt, und das in so einem wichtigen Spiel", haderte Trainer Daniyel Cimen laut Gießener Allgemeine. "So wie in der ersten Hälfte brauchen wir nicht mehr auftreten, sonst können wir für die Oberliga planen."

Am kommenden Samstag geht es gegen den Tabellenzweiten Ulm weiter - Gießen bräuchte einen Überraschungssieg, um sich weiter im Rennen zu halten. "Jetzt erwartet wirklich niemand mehr etwas von uns. Vielleicht gelingt uns gegen Ulm ein Lucky Punch", klammert sich Michael Fink an den letzten Strohhalm.

Hessen Kassel

Im Vergleich zu den hessischen Konkurrenten spielt Hessen Kassel eine vergleichsweise sorgenfreie Saison. Als Neunter der Tabelle haben die Nordhessen den Klassenerhalt bereits so gut wie gesichert, die junge Mannschaft hat die Erwartungen damit absolut erfüllt. Nur die Niederlage im Hessenpokal-Viertelfinale beim FSV Frankfurt schmerzt aus Kassel-Sicht nachhaltig.

Das Team hat zudem im Saisonendspurt an Punch verloren - sowohl in Mainz als auch gegen Pirmasens, allesamt Kellerkinder, gab es zuletzt Niederlagen. Trainer Tobias Damm, der vor einigen Wochen seinem Ärger über ausbleibende Fans und die schlechten Platzverhältnisse Luft gemacht hatte, dürfte jetzt schon einige Dinge sehen, an denen er für die kommende Saison ansetzen kann.

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