Ben Bischof im Trikot des SV Wehen Wiesbaden im U19-DFB-Pokal 2020 gegen den BVB

Beim SV Wehen Wiesbaden stand Ben Bischof einst kurz vor dem Sprung in die 3. Liga. Nach einem Jahr in der Hessenliga fängt er nun ganz neu an: In Amerika, wo er per Stipendium im College-Fußball durchstarten will.

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Fußballer Ben Bischof: Aus Eltville in die USA

Ben Bischof auf dem Fußballplatz
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Wenn Ben Bischof auf dem Fußballplatz in seinem Wohnort Eltville steht, denkt er an seine Anfänge im Kindergarten-Alter zurück. Im beschaulichen Städtchen am Rhein machte er einst seine ersten Spiele. Diese Idylle tauscht er allerdings bald gegen die große weite Welt ein: Im August fliegt er in die amerikanische Millionenstadt Chicago, wo er dank eines Stipendiums am College Fußball spielen wird.

Neue Erfahrungen sammeln

"Ein gewisser Respekt ist da. Ich werde erst mal überwältigt sein, aber ich freue mich auch extrem drauf", sagt er im Gespräch mit dem hr-sport. "Ich denke, je näher es kommt, desto mehr kommt dann auch die Aufregung, weil ich noch nie so lange weggewesen bin." Das Stipendium ist auf vier Jahre ausgelegt. Bischof studiert im Bereich Business, muss sein Hauptfach im ersten Jahr aber noch nicht festlegen

Das alles klingt nach einem großen Abenteuer, für den 19-Jährigen ist es aber noch mehr. "Den Fußball habe ich noch nicht abgeschrieben. Es ist ja auch ein Sprungbrett für die MLS", spekuliert der defensive Mittelfeldmann, der 2019 ein Spiel für die deutsche U18-Nationalmannschaft absolvierte, in Richtung erste amerikanische Liga. "Ich will mich persönlich und fußballerisch weiterentwickeln, neue Erfahrungen sammeln und meinen Horizont erweitern."

Wechsel vom SVWW nach Alzenau

Profiluft hatte Ben Bischof einst beim SV Wehen Wiesbaden geschnuppert. In der Saison 2020/2021 stand er insgesamt sieben Mal im Drittliga-Kader, zu einem Einsatz reichte es aber nicht. "Am Ende war es vielleicht zu früh oder es hat das gewisse Etwas gefehlt", blickt Bischof auf diese Zeit zurück. Nachdem ihn auch immer wieder Verletzungen zurückgeworfen hatten, gab es beim SVWW keine Aussicht auf Einsatzzeit. Bischof verließ den Verein, in dessen Nachwuchsleistungszentrum er seit seinem elften Lebensjahr gespielt hatte, und schloss sich kurz vor Transferschluss im Sommer 2021 dem Hessenligisten Bayern Alzenau an.

Dort überzeugte er, Alzenau hätte Bischof gerne behalten. Der erinnerte sich jedoch an seinen alten Traum von einem Stipendium in den USA. "Ich habe mich über Social Media schlau gemacht. Man konnte eine Chanceneinschätzung ausfüllen", erzählt er. "Aufgrund meiner Vita haben sie mir gesagt, dass sie sehr gut stehen."

Immer mehr Kicker werden in die USA vermittelt

Vermittelt hat ihn letztlich die Agentur Scholarbook. "Ben hat uns schnell von sich überzeugen können", erzählt Athletenmanager Jan Weinreich. Es wurde ein Highlightvideo erstellt und Ben Bischof spielte bei einem Showcase vor, wo er das Interesse vieler Universitäten weckte. "Wir haben dafür gesorgt, dass Ben mit den für ihn relevanten Unis spricht, sodass er sich am Ende für seine Wunschuni entscheiden konnte." Rund 300 Fußballer*innen hat Scholarbook nach eigenen Angaben in diesem Jahr vermittelt - Tendenz steigend.

Bischof hat schon eine klare Vorstellung davon, wie der Fußball in den Staaten aussieht. "Ich denke es ist ein anderer Fußball, der dort gespielt wird. Viel athletischer." Da müsse er auch selbst noch was draufpacken, wolle sich aber nicht verstecken. Und wenn es mit dem ganz großen Traum MLS nach den vier Stipendiumsjahren nicht klappt? "Dann habe ich ein abgeschlossenes Studium auf Englisch und kann damit auch zufrieden sein."

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