Rüdiger Rehm, Trainer des FC Ingolstadt

198 Pflichtspiele lang hat Rüdiger Rehm den SV Wehen Wiesbaden betreut. Mit seinem aktuellen Club Ingolstadt trifft er nun auf den SVWW - und hat bei seinem Ex-Verein ein gewisses Understatement ausgemacht.

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Rehm: "Es war ein sehr gutes Miteinander beim SVWW"

FCI-Trainer Rüdiger Rehm im Interview mit dem hr
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Wenn der SV Wehen Wiesbaden am Samstag (14 Uhr) beim FC Ingolstadt antritt, könnte für FCI-Trainer Rüdiger Rehm eine Sonderschicht anstehen. Denn für den Coach ist es das erste Aufeinandertreffen nach seinem Aus in Wiesbaden im vergangenen Herbst. "Ich bin mir sicher, dass ich viele Hände schütteln werde", sagte er im Gespräch mit dem hr-sport.

"Ich habe mich von keinem im Bösen getrennt"

Rehm ist Rekordtrainer des SVWW, hat mit dem Verein zwischen 2017 und 2021 in 198 Pflichtspielen Höhen und Tiefen durchgestanden - bis zu seiner durchaus überraschenden Freistellung. Von Groll ist beim 43-Jährigen trotzdem nichts zu spüren. "Ich habe mich von keinem im Bösen getrennt", so Rehm, der nach eigener Aussage noch immer gute Kontakte nach Wiesbaden pflegt. Und der lobende Worte für seinen ehemaligen Verein findet.

"Ich habe viel gelernt, weil es viele Möglichkeiten im Verein gab. Da entwickelt man sich als Trainer natürlich auch. Da habe ich sehr viel mitgenommen", sagte er. "Ich habe positive Erinnerungen an den SVWW, sie haben mich geprägt und vielleicht habe ich auch ein bisschen den Verein geprägt."

FCI peilt den Wiederaufstieg an

Allzu lange musste Rehm damals nicht auf einen neuen Job warten, der FC Ingolstadt griff nur wenige Wochen nach seinem Ende in Wiesbaden zu. Den Abstieg aus der zweiten Liga konnte der Fußballlehrer nicht verhindern. Für die 3. Liga hat er nun, trotz des Abgangs von Super-Talent Merlin Röhl nach Freiburg, eine schlagkräftige Truppe beisammen, die den Wiederaufstieg anpeilt.

Auf dem Papier sind die Schanzer der Favorit für das Spiel am Samstag, zumal sie in dieser Drittliga-Saison noch ungeschlagen sind. Der SVWW ist aber ebenfalls passabel gestartet und könnte mit einem Auswärtssieg in der Tabelle vorbeiziehen. "Es wird ein Gegner, der sich mit uns auf Augenhöhe duellieren will", sagt Rehm, dem bewusst ist, dass der SVWW offensivere Ziele verfolgt als nach außen kommuniziert. "Ich weiß, was Wiesbaden möchte. Wiesbaden macht ein bisschen auf Understatement. Aber der Verein und die Mannschaft sind ist schon so aufgestellt, dass sie unbedingt oben dabei sein wollen."

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SVWW bangt um Stritzel-Einsatz

Der SV Wehen Wiesbaden bangt vor dem Spiel in Ingolstadt um den Einsatz von Stammkeeper Florian Stritzel. Dieser hatte bereits das Duell gegen Osnabrück am vergangenen Wochenende wegen einer Schulterverletzung verpasst. SVWW-Trainer Markus Kauczinski, der 2016 einst für 12 Spiele den FCI gecoacht hatte, erwartet eine Partie auf Augenhöhe. "Ich rechne mit einem sehr intensiven Spiel", sagte er im vereinseigenen Interview.

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Co-Trainer Krannich arbeitete noch mit Kauczinski

Von den Spielern, die unter Rehm in Wiesbaden trainiert haben, sind viele noch da - 12 der 16 am vergangenen Samstag gegen Osnabrück (1:1) eingesetzten Spieler waren bereits vor einem Jahr im SVWW-Kader. Hinzu kommt, dass Ingolstadts Co-Trainer Mike Krannich sogar noch einige Wochen unter Rehms Nachfolger Markus Kauczinski in Wiesbaden gearbeitet hat, bevor er seinem früheren Chef nach Bayern gefolgt ist.

"Ich kann vielleicht einen Tick mehr zu einzelnen Spielern sagen. Aber es verändert nichts an unserer Gegner-Vorbereitung", sagte Rehm. Und überhaupt: "Ich will die Mannschaft gar nicht mit reinziehen, dass es mein Ex-Verein ist." Doch auch seinem Team wird nicht verborgen bleiben, wenn der Coach am Samstag nach der Partie noch lange Hände schütteln und mit früheren Weggefährten sprechen wird.