Petar Sliskovic

Auch wenn es die Statistik der abgelaufenen Saison nicht vermuten lässt: Der überraschende Wechsel von Petar Sliskovic nach Indien stellt den SV Wehen Wiesbaden vor Probleme. Denn der Verein könnte demnächst ohne Mittelstürmer dastehen.

Vor einigen Tagen war Petar Sliskovic noch mittendrin: Das Team des SV Wehen Wiesbaden absolvierte in der Saisonvorbereitung seinen eigenen kleinen Triathlon - mit dem kroatischen Stürmer. Doch nun hat Sliskovic seine Zelte in Wiesbaden abgebrochen.

Wechsel nach Indien zu Brdaric-Team

Der Verein verkündete am Donnerstag die Vertragsauflösung mit dem 31-Jährigen. "Petar ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, den Verein zu verlassen, um ein Angebot aus Indien annehmen zu können. Diesem Wunsch haben wir entsprochen", wird Geschäftsführer Nico Schäfer zitiert. Die Aussage zeigt auch: Der SVWW hatte eigentlich mit Sliskovic für die kommende Saison geplant, der Vertrag lief noch bis 2023.

Sliskovic zieht es nach Indien, dem Vernehmen nach wird Chennaiyin FC mit dem deutschen Trainer Thomas Brdaric sein neuer Verein. Dabei war die Hoffnung groß, dass der Stürmer, der in der Jugend unter anderem in Griesheim und beim FSV Frankfurt gekickt hatte, in Wiesbaden endlich durchstarten könnte.

Sliskovic laborierte lange an Corona-Folgen

Im Winter als Backup von Torjäger Gustaf Nilsson geholt, hatte er gesundheitlich lange mit den Folgen einer Corona-Infektion zu kämpfen. In knapp 400 Spielminuten, verteilt auf zwölf Einsätze, brachte er es auf keine einzige Torbeteiligung. Eine Statistik, die in der kommenden Saison besser hätte aussehen sollen.

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SVWW startet mit Montagsspiel

Für den SV Wehen Wiesbaden wird es ab dem 25. Juli ernst: Dann startet das Team mit einem Heimspiel (ab 19 Uhr) gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund in die neue Drittliga-Saison. Doch auch danach können noch Spieler den Verein verlassen oder neu hinzukommen: Das Transferfenster schließt erst am 31. August.

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Nilsson-Verbleib unwahrscheinlich

Der überraschende Abgang hinterlässt im Sturm nun eine Lücke, die demnächst noch deutlich größer werden könnte: Denn jener Gustaf Nilsson trainiert zwar noch fleißig beim SVWW, für ihn hatte der Verein aber bereits im Winter ein Millionenangebot vorliegen.

Sein Verbleib über den 1. September hinaus ist unwahrscheinlich. "Er ist natürlich ein Spieler, der in der letzten Saison aufgefallen ist. Wir wissen, dass der ein oder andere Interese hat", hatte Trainer Markus Kauczinski beim Trainingsauftakt Mitte Juni über den Schweden gesagt und in Aussicht gestellt, bei einem "unverschämten" Angebot weich werden zu können.

Schon damals hatte der Coach zu Protokoll gegeben, noch für alle Mannschaftsteile nach Spielern Ausschau zu halten. Die größte Baustelle der Transferperiode dürfte nun die des Mittelstürmers werden. Denn Knipser wie Nilsson oder ein Sliskovic in Bestform, die er beim SVWW nie erreicht hat, sind schwer zu finden.

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Kauczinski: "Athletischer und fitter werden"

SVWW-Trainer Markus Kauczinski
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