Jubel beim SV Wehen Wiesbaden

Der SV Wehen Wiesbaden meldet sich nach zwei Ausrutschern eindrucksvoll zurück und klopft an die Tür zur 2. Liga. Mann des Tages gegen Ingolstadt ist erneut Benedict Hollerbach. Der einzige Haken: Die Zukunft des Hattrick-Wiederholungstäters ist offen.

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Dreierpack Hollerbach: SVWW gewinnt auch gegen Ingolstadt

Hollerbach während des Spiels gegen Ingolstadt
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Im Nachgang des 4:1-Siegs des SV Wehen Wiesbaden gegen den FC Ingolstadt ging es am Samstag viel um Standfestigkeit. SVWW-Coach Markus Kauczinski, ein durch und durch bodenständiger Typ, freute sich nach den beiden Ausrutschern gegen Aue und Osnabrück sichtlich über den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg und wischte jeden Zweifel über weitere Strauchler im Aufstiegsrennen der 3. Liga beiseite.

"Unsere Konkurrenten warten ja alle, dass wir stolpern. Aber wir sind wieder aufgestanden", unterstrich Kauczinski. "Das war eine Ansage an die Konkurrenz." Hinfallen, aufstehen, aufsteigen. Der SVWW lässt die Muskeln spielen und strebt mit aller Macht in Richtung 2. Liga. Klare Ansage: Wir lassen uns das nicht mehr nehmen.

Hollerbach erneut der Spieler des Spiels

Nach der unglücklichen 1:2-Heim-Niederlage in Unterzahl gegen Erzgebirge Aue und der deutlichen 1:4-Auswärts-Niederlage beim VfL Osnabrück zeigten sich die Wiesbadener gegen Ingolstadt wieder von ihrer Schokoladenseite. Dem ersten Treffer von Benedict Hollerbach (13. Minute) ging zwar ein kapitaler Patzer von Ingolstadts Schlussmann Marius Funk voraus. Nach dem berühmten Quäntchen Glück zu Beginn des Spiels verdiente sich der SVWW im Anschluss den Kantersieg aber immer mehr.

Die Gastgeber bestimmten das Spiel im Stile eines Spitzenteams und erspielten sich eine ganze Reihe bester Chancen. Hollerbach, der bereits beim 3:2-Erfolg in Bayreuth dreifach getroffen hatte, nutzte nach seinem Führungstor noch zwei weitere (20./47.) und avancierte damit erneut zum Mann des Spiels. Kianz Froese machte in der Schlussphase mit einem verwandelten Elfmeter (84.) alles klar. Der zwischenzeitliche Gegentreffer durch Pascal Testroet (24.) blieb nur eine Randnotiz. "Die 3. Liga ist immer etwas wild, unterm Strich haben wir aber verdient gewonnen", fasste Kauczinski passend zusammen.

Kauczinski strotzt vor Selbstvertrauen

Der SVWW steht 13 Spieltage vor Schluss weiter auf Rang drei und hat vier Punkte Vorsprung auf Verfolger Osnabrück. Da der Zweitplatzierte SC Freiburg II nicht aufsteigen darf, hieße das aktuell: Wiesbaden ginge direkt hoch, Osnabrück müsste in die Relegation.

Ein Szenario, das in den verbleibenden 13 Spielen vom Traum zur Realität werden soll. "Wir hatten ein kleine Delle, das war ein kleiner Schlag. Aber wir stehen da oben, weil wir eine gute Mannschaft sind", so Kauczinski. So klingt Selbstvertrauen.

Hollerbach lässt Zukunft offen

Der beste Spieler dieser guten Mannschaft ist derzeit Stürmer Hollerbach. Der 21-Jährige, der im Gegensatz zu seinem Namensvetter Bernd Hollerbach ein sehr feiner Fußballer ist, schnürte gegen Ingolstadt zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit einen Dreierpack und ist damit aktuell der Wiesbadener Erfolgsgarant. "Im letzten Jahr hat er noch viel verstolpert, er hat sich aber toll entwickelt", lobte Kauczinski seinen besten Torjäger auf seine ganz eigene Art und Weise. "Er hat unheimlich zugelegt."

Der Haken an der Sache: Der Vertrag des gebürtigen Starnbergers, der in der Jugend von Bayern München ausgebildet wurde und nach kurzem Abstecher zum VfB Stuttgart beim SV Wehen Wiesbaden landete, läuft im Sommer aus. Trainer Kauczinski betonte zwar, dass er Hollerbach gerne halten und in der kommenden Saison gemeinsam mit ihm die 2. Liga aufmischen wolle. Hollerbach trat aber erst einmal auf die Bremse und ließ seine Zukunft offen.

"Die Gespräche führen wir nach der Saison und schauen dann mal, ob wir wirklich aufgestiegen sind." Klar ist aber auch: Er selbst kann dafür sorgen, dass es so kommt.

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