Trainer Markus Kauczinski und die SVWW-Ersatzbank

In der Generalprobe vor dem Drittliga-Start verkauft sich der SV Wehen Wiesbaden ordentlich. Auf eine erste Elf will sich Trainer Markus Kauczinski noch nicht festlegen - dafür gibt es aber überraschend einen neuen Kapitän.

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Der SV Wehen Wiesbaden in der Woche vor dem Saisonstart

Kauczinski
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Markus Kauczinski, Trainer des SV Wehen Wiesbaden, beantwortete die Frage, bevor sie überhaupt gestellt wurde. "Es muss heute nicht die Elf gewesen sein, die nächste Woche aufläuft", sagte er nach dem 2:3 im Testspiel am Sonntag gegen Grasshopper Zürich über die Suche nach der Stammformation für die dritte Liga, die am kommenden Wochenende startet.

"Es ist an vielen Positionen noch eng", so Kauczinski, der als Beispiel das Duell zwischen Lucas Brumme und Neuzugang Kianz Froese auf der linken Seite nannte. Brumme war in der ersten Halbzeit an einigen guten Offensivaktionen beteiligt, Froese besorgte in der zweiten den 2:3-Anschlusstreffer. Die Trainingswoche wird nun entscheiden, wen der Trainer am kommenden Montag (19 Uhr) beim Auftaktspiel gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund von Anfang an bringen wird.

Kauczinski legt sich auf Dreierkette fest

Fest steht dagegen, dass der SVWW wie gegen Zürich auch in der Liga vor allem auf die Dreierkette setzen wird. "Erst mal haben wir das Gefühl, dass wir damit gut stehen", so Kauczinski. Gegen den robusten Schweizer Erstligisten bildeten Ahmet Gürleyen, Florian Carsten und Sebastian Mrowca die Abwehr und hatten ordentlich zu tun. Sascha Mockenhaupt kam erst im Laufe der zweiten Halbzeit zum Einsatz und muss demnach auch noch um seinen Platz in Startelf kämpfen.

Im Sturm könnte dagegen der umworbene Gustaf Nilsson, der gegen Zürich einen Elfmeter kompromisslos im Tor unterbrachte, doch noch weitere Pflichtspiele für die Wiesbadener machen. Kauczinski geht aktuell davon aus, dass Nilsson gegen Dortmund noch für den SVWW auflaufen wird. "Wir wissen aber auch, dass es im Fußball manchmal schnell geht."

Da ein Verbleib des Schweden über den Sommer hinaus weiterhin unwahrscheinlich und mit dem Abgang von Petar Sliskovic bereits eine Lücke entstanden ist, sucht der SVWW nach Alternativen für den Sturm - extern, aber auch in den eigenen Reihen. "Johannes Wurtz ist jemand, der Spitze spielen kann und Benedict Hollerbach hat es auch immer mal wieder gemacht", sagte Kauczinski.

Johannes Wurtz ist neuer Kapitän

Wurtz, der gegen Zürich wie in der gesamten Vorbereitung zumeist in den offensiven Halbräumen agierte, nimmt in der kommenden Saison noch eine andere Rolle ein: Er ist der neue Kapitän des Teams. "Positiv überrascht" sei er gewesen, so Wurtz, der bei der Wahl zum Mannschaftsrat so viele Stimmen erhielt, dass die Sache für alle schnell klar war. Er löst damit Mrowca ab, der seit 2018 etatmäßig Kapitän des Teams war, wegen zahlreicher Verletzungen sein Amt aber selten auf dem Platz ausüben konnte. Ein Teil des Mannschaftsrats bleibt Mrowca aber weiterhin - gemeinsam mit Wurtz, Vize-Kapitän Dennis Kempe, Torhüter Florian Stritzel und Mockenhaupt.

"Es freut mich einfach, dass ich eine gewisse Wertschätzung von den Teamkollegen bekomme. Dementsprechend versuche ich, als Vorbild voranzugehen", so Wurtz, der vor zwei Jahren aus Darmstadt in die Landeshauptstadt gewechselt war. "Er ist jemand, der in der Kabine sehr präsent ist. Er muss also nicht viel anders machen als das, was er sowieso macht", sagt Kauczinski über Wurtz. Auf welcher Offensivposition der neue Käpt'n gegen Dortmund zum Einsatz kommen und welche zehn Kollegen er dann aufs Feld führen wird, wird sich aber wohl erst kurzfristig entscheiden.