SVWW-Stürmer Ivan Prtajin jubelt über sein 2:1 gegen Essen.

Plötzlich Dritter: Für den SV Wehen Wiesbaden ist der Spieltag perfekt gelaufen. Bevor es am Mittwoch im Hessenpokal weitergeht, wird sich Doppeltorschütze Ivan Prtajin jedoch noch einen Rüffel seines Trainers abholen.

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Mockenhaupt: "Wir waren sehr heiß"

Sascha Mockenhaupt im Spiel gegen Essen
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Auf einmal war die Chance da: Der SV Wehen Wiesbaden konnte im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen auf den Relegationsplatz klettern - und schaffte es. Möglich machten das die Patzer der Konkurrenz, denn aus den Top 6 der 3. Liga konnte bereits am Samstag kein Team gewinnen.

"Wir haben gesehen, dass die weiter oben gepatzt haben. Und das war unsere Chance, hochzurutschen", beschrieb es Brooklyn Ezeh am Sonntag nach dem 3:1-Sieg, der den SVWW von Platz sieben auf Relegationsplatz drei spülte. Oder, wie es sein Kollege Sascha Mockenhaupt ausdrückte: "Wir waren sehr heiß. Es war noch mal eine Extra-Motivation."

Prtajin jubelt zu überschwänglich

Von dieser Motivation war zu Beginn noch wenig zu sehen, bei ungemütlichem Herbstwetter taten sich beide Teams in der ersten Halbzeit schwer, Chancen zu erspielen. Das Führungstor von Ivan Prtajin kurz vor dem Halbzeitpfiff war entsprechend glücklich. Dass man in Wiesbaden nach dem Spiel nicht über den zwischenzeitlichen Ausgleich - Torhüter Florian Stritzel hatte die Hände am Ball, als Andreas Wiegel ihn ins Tor spitzelte - disktutierte, lag an der starken letzten halben Stunde der Gastgeber: Erneut Prtajin per Kopf und Abwehrmann Ahmet Gürleyen mit einem beherzten Vorstoß sorgten für den letztlich verdienten Heimsieg.

Doppelpacker Prtajin wird sich aber noch auf eine Standpauke von Trainer Markus Kauczinski einstellen müssen. Der Kroate, im Sommer als Ersatz für den abgewanderten Gustaf Nilsson nach Wiesbaden gekommen, zog zum wiederholten Male beim Torjubel sein Trikot aus und holte sich damit eine unnötige Gelbe Karte ab. "Beim ersten Mal habe ich noch gedacht: Okay, der Überschwang der Gefühle und ein neues Umfeld, da kann man ein Tor ruhig mal feiern", so Kauczinski, der auf Prtajins Premierentor per Hacke in Saarbrücken anspielte. "Aber jetzt ist es gut, jetzt werden die Strafen höher. Da wird er einen kleinen Aufschlag zahlen müssen."

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Außenbandriss bei Iredale

Während gegen Essen Kapitän Johannes Wurtz (Startelf) und Bjarke Jacobsen (eingewechselt) aus Verletzungen zurückkehrten, hat der SVWW einen neuen Ausfall zu beklagen: Stürmer John Iredale hat sich im Testspiel in der Länderspielpause gegen Darmstadt einen Außenbandriss zugezogen, wie der Verein nun mitteilte. Der Australier fällt demnach "mehrere Wochen" aus. "Wir haben die Hoffnung, dass er vielleicht Ende Oktober oder Anfang November wieder auf dem Platz stehen kann", sagte Kauczinski.

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Hessenpokal am Mittwoch

Allzu lange wird sich aber auch der Coach nicht mit dem Essen-Spiel aufhalten können. Denn für den SVWW geht es bereits am Mittwoch (19 Uhr) im Hessenpokal weiter. Im Achtelfinale müssen die Wiesbadener zum Verbandsligisten SG Bornheim. "Das nehmen wir ernst", so Kauczinski, der ankündigte, "die bestmögliche Mannschaft" aufstellen zu wollen.

Denn nach der Enttäuschung im vergangenen Jahr, als der SVWW bei Kauczinskis Premiere völlig überraschend mit 0:1 bei Türk Gücü Friedberg verlor, soll es dieses Mal besser laufen. "Es ist wichtig, dem DFB-Pokal so nahe wie möglich zu kommen", so der Trainer. Den begehrten Platz in der ersten Hauptrunde hätte der SV Wehen Wiesbaden allerdings aktuell auch als Mitglied der Top 4 in der 3. Liga inne.

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SV Wehen Wiesbaden - RW Essen 3:1 (1:0)

Wiesbaden: Stritzel - Mockenhaupt, Reinthaler, Gürleyen (86.Rieble) -Fechner (62. Jacobsen), Heußer, Mrowca, Ezeh - Wurtz (76.Froese) - Prtajin, Hollerbach (86.Brumme)
Essen: Golz - Wiegel (80.Fandrich), Alonso, Herzenbruch, Bastians - Tarnat, Rother - Ennali (80.Loubongo), Götze, Kefkir (64.Young) – Engelmann

Tore: 1:0 Prtajin (45.), 1:1 Wiegel (52.), 2:1 Prtajin (73.), 3:1 Gürleyen (76.)
Gelbe Karten: - / Wiegel, Götze

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 4.526

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