Kianz Froese (im Vordergrund mit der Nummer 30) war der einzige SVWW-Neuzugang, der beim Trainingsauftakt auf dem Platz stand.

Dem SV Wehen Wiesbaden fehlen beim Aufgalopp für die neue Saison zahlreiche Spieler. Stattdessen auf dem Platz: ein "heißer Junge" und einer, dessen Verbleib sehr fraglich ist.

Audiobeitrag

Audio

Kauczinski: "Athletischer und fitter werden"

SVWW-Trainer Markus Kauczinski
Ende des Audiobeitrags

Zumindest für das obligatorische Foto standen sie alle auf dem Rasen, die bisherigen Neuzugänge des SV Wehen Wiesbaden. Während Kianz Froese (gekommen vom TSV Havelse) anschließend erstmals mit seinen neuen Kollegen trainierte, mussten Suheyel Najar (Fortuna Köln) und Robin Heußer (SSV Ulm) noch passen. Nicht nur deshalb war der Kader beim Trainingsauftakt des SVWW am Dienstag sehr überschaubar.

Nur 15 Feldspieler konnte Trainer Markus Kauczinski auf dem Platz begrüßen. Bei Lucas Brumme, Dennis Kempe, Emanuel Taffertshofer und Kevin Lankford seien es nur "Zipperlein", so der Trainer, der alle in den kommenden Tagen zurückerwartet. Najar laboriert dagegen an einem Bänderriss und wird seinem Coach zufolge noch drei bis vier Wochen - also fast die gesamte Vorbereitung - aussetzen müssen. Heußer soll nach einem Syndesmose-Anriss in zwei Wochen wieder dabei sein.

Weitere Informationen

U19 des SVWW spielt um Bundesliga-Aufstieg

Beim Trainingsauftakt nicht dabei waren auch Dominik Bauer und Amin Farouk - beide sind Teil der U19 des SVWW, die aktuell um den Aufstieg in die A-Jugend-Bundesliga spielt. Das Hinspiel am vergangenen Sonntag in der Relegation bei Eintracht Trier ging mit 0:1 verloren, am kommenden Sonntag (14 Uhr) steht die Entscheidung auf dem heimischen Halberg an.

Ende der weiteren Informationen

Modica kehrt als Co-Trainer zurück

Jene 15 Spieler bekamen aber schon mal einen Eindruck davon, was Kauczinski mit ihnen vorhat. "Für uns liegt ein Wert drauf, noch mal athletischer und fitter zu werden und ein Spiel besser durchzustehen", sagte der 52-Jährige, der im Training die Pausen verkürzte und den Ball möglichst schnell wieder im Spiel sehen wollte, um die Konzentration zu schärfen. "Für mich ist es im Moment wichtig, das Tempo hochzuhalten und einfach die Pausen im Spiel wegzukriegen." Drinbleiben und bloß nicht abschalten, so lautet das Motto.

Beim Trainingsspiel mischte ein weiterer Neuzugang mit: Co-Trainer Giuliano Modica, der 2019 als Spieler mit dem SVWW den Aufstieg in die zweite Liga gefeiert hatte. "Er ist immer ein heißer Junge gewesen, einer der gekämpft hat und viel Leidenschaft hatte. Und genau das versprechen wir uns von ihm", so Kauczinski über seinen neuen Assistenten, dessen Einsatz am Ball aber nur eine Ausnahme gewesen sein soll, um im Training Gleichzahl herstellen zu können.

Entwicklung statt Kampfansage

Die rund 30 Fans, die zum Stadion am Halberg gekommen waren, bekamen aber auch ein bekanntes Gesicht zu sehen, mit dem nicht mehr alle gerechnet hatten: Torjäger Gustaf Nilsson, für den bereits im vergangenen Winter ein Millionenangebot hereingeflattert war, mischte munter mit, auch wenn ein Verbleib beim SVWW unwahrscheinlich ist. "Er ist da, von daher plane ich mit ihm", sagte Kauczinski. Bei einem "unverschämten" Angebot eines anderen Vereins könne man jedoch über einen Abgang diskutieren.

Ob mit oder ohne Nilsson - der SV Wehen Wiesbaden will dem Trainer zufolge in der kommenden Saison in der 3. Liga "ein Wörtchen mitreden". Von einer Kampfansage an die Konkurrenz ist das weit entfernt. "Es gibt ein paar große Vereine, die sich jetzt schon namhaft verstärkt haben. Das sehen wir auch. Wir wollen diesen Weg nicht mitgehen. Wir glauben an eine Entwicklung", so Kauczinski. "Von mehr zu reden ist glaube ich gerade vermessen."