Alberto Gines Lopez beim Bouldern

Obwohl es keine Weltcup-Punkte zu gewinnen gibt, macht die Welt-Elite des Klettersports am Wochenende wieder einmal Halt in Pfungstadt. Warum das so ist? Ein Grund sind die südhessischen Schraub-Künste.

Weil sich das Bouldern, das Klettern ohne Seil in Absprunghöhe, immer größerer Beliebtheit erfreut, sind kleinere Turnier auch im doch eher flachen Hessen keine Seltenheit. Für das Wochenende hat auch das Studio Bloc in Pfungstadt zu einem Fun Cup, einem Spaß-Turnier, eingeladen. Nur klettert beim Studio Bloc Masters 2023 eben auch die halbe Weltelite mit. In Südhessen sagen sie deshalb über ihr Turnier: Es ist ein Weltcup für Jedermann.

Gute Lage, guter Zeitpunkt

Für die lokalen Amateure ist das natürlich eine Wahnsinnsgeschichte. Wer möchte denn nicht mal neben Olympia-Gold-Gewinner Alberto Ginés López in der Wand hängen? In Pfungstadt ist das bei der Qualifikationsphase am Samstag kein Problem. Das Halbfinale und Finale am Sonntag machen dann aber wohl die Profis unter sich aus. Nur warum kommen die überhaupt nach Südhessen?

Studio-Bloc-Besitzer Robert Lux nennt gleich zwei Gründe: "Weil wir durch den Frankfurter Flughafen gut zu erreichen sind und weil das Turnier zeitlich gut gelegen ist", verrät er im Gespräch mit dem hr-sport. Zeitlich deshalb, weil die Weltcup-Saison im Bouldern Mitte April startet. In Pfungstadt wird sich also quasi schon mal warmgeklettert für die Saison: Trainingslager in Südhessen! Dass es insgesamt 10.000 Euro Preisgeld zu gewinnen gibt, sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber auch noch erwähnt.

Top in jeder Hinsicht

Lux selbst schraubt Routen – und das nicht nur in Südhessen, sondern auch mal bei Weltcup-Veranstaltungen. In den USA, in Russland und in München hat er schon den Akkuschrauber angesetzt. Und weil die Szene trotz wachsender Beliebtheit noch immer relativ klein ist, weiß man: Beim Studio Bloc Masters gibt es auch für die internationalen Top-Boulderer richtig herausfordernde Routen zu bezwingen. "Wir haben internationale Top-Schiedsrichter und Top-Schrauber am Start", sagt Lux selbstbewusst.

Seit 2016 pilgert die Boulder-Elite deshalb alljährlich nach Pfungstadt. In den vergangenen beiden Jahren zwang Corona Lux und seinen Partner Tim Heckmann zu einer Pause, umso mehr freuen sie sich aber jetzt auf die erste Neuauflage.

Neben Olympia-Sieger Ginés López sind etwa auch Bronze-Medaillen-Gewinner Jakob Schubert (Österreich) oder die beiden Lokalmatadoren Yannik Flohé und der einstige Europameister Jan Hojer, der es nach einer Schaffenspause noch einmal wissen will, am Start. Bei den Frauen fehlt zwar mit Janja Garnbret die dominanteste Kletterin der vergangenen Jahre verletzt, mit ihrer slowenischen Landsfrau Mia Krampl, Jessica Pilz (Österreich) oder Laura Rogora (Italien) ist aber auch bei den Boulderinnen ein Wettkampf auf allerhöchstem Niveau zu erwarten.

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Live vor Ort und im Netz

Wer nicht selbst teilnimmt am Studio Bloc Masters 2023, kann das Spektakel trotzdem live verfolgen. Für das Halbfinale und Finale am Sonntag öffnet die Boulderhalle ihre Pforten auch für Zuschauer. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Los geht's um 11.30 Uhr. Das Startschuss zum Finale ist für 16 Uhr eingeplant.

Wer es trotz bester Verkehrsanbindung nicht nach Pfungstadt schafft, kann sich das ganze Spektakel auch im Livestream des Veranstalters ansehen. Hier gibt es in den kommenden Tagen weitere Infos dazu.

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