HSG Bensheim-Auerbach

Die HSG Bensheim/Auerbach hat im Pokalfinale die Sensation verpasst. Nach der Finalniederlage überwiegt bei den Hessinnen aber der Stolz. Und das Trostpflaster kommt noch.

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Fehr: "Ein atemberaubendes Gefühl"

Vanessa Fehr von der HSG Bensheim/Auerbach
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Den 3.660 Zuschauern in der Arena in Stuttgart bot sich am Sonntag ein seltenes Bild. Mit der Schlusssirene des DHB-Pokalfinals begannen beide Mannschaften zu feiern, hier der neue und alte Pokalsieger SG BBM Bietigheim, dort die Hessinnen der HSG Bensheim/Auerbach. Wäre man in diesem Moment in die Halle gekommen, man hätte kaum sagen können, wer den Pokal mit nach Hause nimmt.

Doch der Jubel der Hessinnen war gerechtfertigt. Schon die Qualifikation gegen Borussia Dortmund zum Final4 in Stuttgart war eine mittelgroße Überraschung, im Halbfinale kämpften die Flames dann Oldenburg nieder – und zogen sensationell ins Finale ein. "Diese Mannschaft trägt das Herz am richtigen Fleck. Das ist für Bensheim eine Ehre, hier zu sein. Wir sehen es als Erfolg", jubelte Torhüterin Vanessa Fehr nach dem Spiel.

"Bensheim war eine Mega-Bereicherung"

Vor allem wegen ihrer Performance im Halbfinale wurde Fehr als beste Torfrau des Turniers ausgezeichnet, im Finale konnte dann auch Fehr gegen die haushohen Favoritinnen aus Bietigheim nicht mehr viel ausrichten. "Bietigheim ist eine sehr gute Mannschaft. Wenn man sich den Kader anguckt, sind wir im Vergleich eher die Kleinen, die noch wachsen müssen. Bietigheim spielt international, hat eine ganz anderen Präsenz, ganz andere Ziele", ordnete Fehr ein.

Dennoch präsentierten sich die Hessinnen würdig, entsprechend kam auch Lob von den Gegnerinnen. "Bensheim war eine Mega-Bereicherung für das Turnier, vor allem dank des überragenden Supports. Das war eine mehr als angemessene Atmosphäre für ein Finale", sagte SG-Trainer Markus Gaugisch. "Wir waren der Favorit, aber trotzdem musst du die Leistung erst auf die Platte bringen."

"Es ist ein atemberaubendes Gefühl"

Was die Favoritinnen sehr zum Leidwesen der Hessinnen auch tat. Für das Top-Team der Liga war es die fünfte Finalteilnahme und der dritte Pokalsieg in Folge, das Endergebnis von 39:25 spiegelt die Kräfteverhältnisse durchaus wieder. Die Hessinnen verließen das Final4-Turnier dennoch erhobenen Hauptes. "Es ist ein atemberaubendes Gefühl, so etwas dürften nicht viele erleben. Da muss man jede einzelne Sekunde genießen", sagte Fehr. "Es hat einfach Spaß gemacht, hier zu sein. Und zurecht hier zu sein."

Und ganz umsonst wird die Finalteilnahme wohl auch nicht gewesen sein. Nicht nur ist sie bereits der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte der Flames, die Hessinnen werden als Pokalfinalistinnen auch in der European League antreten, wenn die SG BBM Bietigheim den Meistertitel holen wird, wonach es aussieht. Und dann gäbe es für die Hessinnen gleich noch einmal Grund zum Feiern.