Jubelnde Spieler der Kassel Huskies

Nach den Löwen Frankfurt wollen auch die Kassel Huskies zurück in die DEL. Sportlich läuft die Mission Aufstieg bislang voll nach Plan. Zwei Top-Spiele rund um die Feiertage werden die nächsten Gradmesser.

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Siege für hessische Teams

Kassel Huskies Jamie Arniel
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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, diese Binsenweisheit gilt auch für den Sport. Statt sich in den Bus zu setzen, 500 Kilometer von Nordhessen nach Bayern zu fahren und sich mit dem ESV Kaufbeuren um Punkte zu duellieren, hatten die Kassel Huskies am Montag etwas unverhofft spielfrei. Zu viele Krankheitsfälle beim ESVK hatten zu einer Absage der Partie geführt, das Top-Spiel des Spitzenreiters der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) beim Tabellenzweiten wird am 20. Februar nachgeholt.

Bei den Huskies können sie sich nun die Frage stellen, ob die ausgedehnte Verschnaufpause kurz vor den Feiertagen genau zum richtigen Zeitpunkt kommt – oder ob die Schlittenhunde am liebsten nicht doch einfach weitergerannt wären. Das 4:2 gegen den VER Selb am vergangenen Freitag war bereits der vierte Sieg in Folge, mit 63 Punkten aus 27 Spielen und schon jetzt zehn Zählern Vorsprung thront der ECK an der Spitze der zweiten Liga.

Kassel Huskies: voll im Soll in der DEL2

Die Hälfte der Hauptrunde ist absolviert, in Kassel läuft die Saison sportlich bislang voll nach Plan. Und wenn der aufgeht, kehren die Huskies im Frühjahr 2023 nach dann 13 Jahren Abwesenheit in die DEL zurück. Anzeichen, dass es nach den erfolglosen Anläufen in den vergangenen zwei Jahren endlich klappen könnte, gibt es genug.

Mit 101 Toren sowie im Schnitt 3,74 Treffern pro Partie stellen die Nordhessen die beste Offensive der DEL2, mit 59 Gegentoren die zweitbeste Defensive. Sowohl in der Heim- als auch in der Auswärtstabelle steht der ECK ganz oben, zudem funktionieren die Special Teams (Über-, Unterzahl) ausgewogen und erfolgreich.

Die Löwen Frankfurt sind schon in der DEL

Mit Tristan Keck (20 Treffer) steht der aktuelle Top-Torjäger im Kasseler Kader, im Tor bilden Jake Kielly und Jerry Kuhn – der kürzlich seinen 200. Einsatz im Trikot der Blau-Weißen absolvierte – das stärkste Duo der Liga. Kurzum: In dieser Form sind die Huskies schon jetzt reif für den Aufstieg in die DEL.

Dort soll es ein Wiedersehen und traditionsgeladene Derbys mit den Löwen Frankfurt geben, die am Wochenende beim 0:9 in Köln ihre bislang höchste Saisonniederlage einstecken mussten. Trainer Bo Subr hatte die Löwen in der vergangenen Saison in die erste Liga geführt, mittlerweile steht er bei den Huskies hinter der Bande.

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Löwen Frankfurt werden in Köln ordentlich vermöbelt

Alexander Oblinger (Koeln) im Faustkampf mit Daniel Wirt (Frankfurt)
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Subr: "Wir haben den Job erledigt"

Der 42-Jährige weiß nicht nur, wie Aufstieg geht – sondern auch, woran er mit seiner Mannschaft trotz Offensivstärke arbeiten muss: an der Chancenverwertung. "Da haben wir keinen guten Job gemacht, wir hätten noch viele, viele Tore mehr erzielen können", sagte Subr nach dem Selb-Spiel. "Drei Punkte holt man nicht immer auf die schöne Art und Weise, aber wir haben den Job erledigt."

Ein Fazit, das Subr wohl gerne auch nach den kommenden Spielen ziehen möchte. Nach dem Heimspiel gegen die Eisbären Regensburg am Freitag (19.30 Uhr) steht für die Huskies ein Topspiel-Doppelpack an: erst bei den Dresdner Eislöwen am zweiten Weihnachtsfeiertag (17 Uhr), zwei Tage später dann bei Absteiger Krefeld Pinguine (19.30 Uhr).

Im dritten Anlauf soll der Aufstieg klappen

Neben dem ECK haben sich diese beiden Teams im Falle der Zweitliga-Meisterschaft 2023 für eine DEL-Lizenz beworben. In Nordhessen ist es nun der dritte Anlauf in Folge, nachdem in den vergangenen zwei Jahren im Viertelfinale bzw. im Finale Endstation war. Aber wie sagt der Volksmund so schön? Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.