Die Defense der Galaxy jubelt nach einem Ballgewinn.

Die heiße Phase in der European League of Football läuft. Frankfurt Galaxy darf sich im Kampf um die Playoffs keinen Fehltritt mehr erlauben. Dass die Hessen physisch und psychisch "ready" sind, haben sie am Wochenende eindrucksvoll bewiesen.

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Thomas Kösling: "Wir wussten, dass wir ein Statement setzen können"

Thomas Kösling, Head-Coach der Frankfurt Galaxy
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Der Champion ist zurück. Frankfurt Galaxy hat im Meisterschaftsrennen der European League of Football am Sonntag ein laut hörbares Statement abgegeben. Der Meister des Vorjahres fertigte den neuen Titelfavoriten, die Vikings aus Wien, am Sonntag mit 42:8 ab. Für die Österreicher war es die erste Niederlage der Saison.

"Dieses Spiel war für uns schon was Besonderes. Heute haben die Jungs brutal executed", sagte Galaxy-Trainer Thomas Kösling auf der Pressekonferenz nach der Partie und meinte damit: Seine Jungs haben abgeliefert. Zwar hätten die Wiener nicht ihr bestes Gesicht gezeigt, die wirklich gute Leistung der Hessen konnte das aber nicht schmälern.

Die Offensive kommt ins Rollen

Offensive Coordinator Patrick Griesheimer schwärmte von der "Dink and Dunk Offense" der Galaxy, die sie in der vergangenen Saison so stark gemacht hat. Bedeutet: Quarterback Jakeb Sullivan wirft viele kurze Bälle auf seine Passempfänger, holt so hier mal vier Yards und dort mal zwölf Yards Raumgewinn heraus. Die risikoreichen tiefen Bälle fehlten im Spiel gegen die Wikinger nahezu komplett.

"Die Entscheidungen, die Jakeb heute getroffen hat, waren traumhaft. Das ist genau das, wo wir hinwollten: dass alle Spieler dazu beitragen, dass der Ball bewegt wird", so Griesheimer. Die Leichtigkeit im Spiel der Frankfurter sei greifbar gewesen. Das war lange Zeit in der Saison noch ganz anders gewesen.

Die Einstellung stimmt

Die Galaxy kam in einigen Spielen erst spät ins Rollen. In Breslau gerieten die Hessen vor zwei Wochen gar mit 0:20 in Rückstand. Die Partie gewannen die Deutschen dank eines Kraftakts aber doch noch mit 30:29.

Frankfurt mache zu oft zu viele Fehler, gestand Kösling. Die Mentalität, die habe aber immer gestimmt bei seiner Mannschaft. Nur deshalb konnte sie so viele knappe Spieler für sich entscheiden. "Man hat die Einstellung der Jungs gesehen, wenn es drauf ankommt. Und das haben wir jetzt auch mal ein ganzes Spiel lang gezeigt und sind entsprechend stolz drauf", so der Head Coach.

Revanche-Chancen gegen Rhein Fire und Tirol

Auf besagte Mentalität wird es auch in den kommenden Wochen besonders ankommen. Noch drei Spiele stehen in der regulären Saison an. Die nächsten beiden gehen gegen direkte Konkurrenten im Kampf um die Playoffs. Beim Duell gegen Rhein Fire werden mehr als 10.000 Zuschauer erwartet – Liga-Rekord. Mit einem Sieg beim alten Rivalen könnten die Frankfurter die Playoff-Träume in Düsseldorf vorzeitig beenden. In der Woche darauf kommt es dann in Frankfurt zum direkten Duell um Platz zwei in der eigenen Division gegen die Raiders Tirol. Gegen beide Teams hatten die Hessen das Hinspiel verloren.

Die Galaxy fühlt sich gewappnet für die schweren Aufgaben. Das Team sei physisch und psychisch vorbereitet, so Kösling. "Wien hat nicht ihr bestes Spiel gespielt, das wissen wir, das können wir einordnen. Aber wir sind bereit für die nächsten Wochen." Wenn der Traum von der Titelverteidigung weitergehen soll, dann müssen die Hessen das auch sein.