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Hessische Vereine kommen bislang glimpflich durch Energiekrise

In der Kabine bleibt die Heizung während der Energiekrise schon mal aus

Die hessischen Sportvereine sind bislang gut durch die Energiekrise gekommen und konnten Insolvenzen vermeiden. Trotz der finanziellen Unterstützung vom Land bleiben die Sorgen aber groß.

Die Sportvereine in Hessen haben die Energiekrise bisher glimpflich überstanden. "Obwohl die Steigerung der Energiekosten viele Vereine vor große Herausforderungen stellt, sind uns bisher keine Insolvenzen bekannt", sagte der Landesportbund Hessen (lsb h) der Deutschen Presse-Agentur. "Wir gehen davon aus, dass dies dank der Härtefall-Regelung auch vermieden werden kann." 

Auch der relativ milde Winter habe die Auswirkungen des Energiekostenanstiegs "maximal abgemildert". Gleiches gelte für die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur Einsparung von Energie, die viele Vereine in ihren Sportstätten umgesetzt hätten.

Die Energiekrise ist noch nicht überstanden

Die Energiekrise ist aus Sicht des lsb h aber noch lange nicht überstanden. "Wir gehen nicht davon aus, dass die Energiepreise in absehbarer Zeit auf das Vorkriegsniveau absinken", hieß es weiter. Insbesondere bei den Kosten für die Wärmegewinnung müsse längerfristig auch wieder mit einer Erhöhung durch die CO2-Abgabe gerechnet werden. "Die Sorgen der hessischen Vereine sind deshalb weiterhin groß. Die Energiekostenkrise kann für den organisierten Sport aus unserer Sicht bedrohlicher sein als die Corona-Pandemie", betonte der Dachverband.

Unter der Energiekrise würden insbesondere Vereine, die eigene Sportstätten betreiben, leiden. Durch die schlagartig gestiegenen Kosten – in der Regel hätten diese mehr als doppelt so hoch wie vor Ausbruch des Ukraine-Krieges gelegen – hätten sie ihre gesamte Finanzplanung entsprechend anpassen müssen. "Natürlich denken viele dieser Vereine nun intensiv über eine Modernisierung ihrer Anlagen nach, um mittelfristig unabhängiger von teuren fossilen Energieträgern zu werden und gleichzeitig zum Klimaschutz beizutragen", erklärte der lsb h. 

Land greift Vereinen unter die Schulter

Bei Vereinen ohne eigene Liegenschaften sehe die Situation in der Regel entspannter aus. Die Mehrheit von ihnen nutzt kommunale Sportanlagen. "Wir sind sehr dankbar, dass viele Kommunen die dafür anfallenden Nutzungsgebühren trotz steigender Energiepreise nicht wesentlich angehoben haben", hieß es weiter. "Das ist eine gute Investition in den Sport."

Sportvereine können einerseits von der Energiepreisbremse des Bundes profitieren. Zudem haben nach Angaben des Landessportbundes die Möglichkeit, seit dem 1. März zusätzlich eine "bedarfsgerechte Billigkeitsleistung" in Höhe von 80 Prozent der Energiemehrkosten vom Land Hessen erhalten. Diese greife von einer Mindesthöhe der zusätzlichen Energiekosten von 1.000 Euro und ist auf maximal 5.000 Euro gedeckelt. In besonders begründeten Härtefällen könnten auch höhere finanzielle Hilfen gewährt werden.