Löwen Frankfurt

Die Meisterschaft ist perfekt, der Aufstieg noch nicht: Während die Spieler der Löwen Frankfurt den Titel in der DEL2 feiern, arbeitet Geschäftsführer Stefan Krämer an der Lizenz für die erste Liga. Klar ist: Leicht wird das nicht.

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Löwen-Geschäftsführer Krämer: "Bei der Lizenz noch viel Arbeit vor uns"

Stefan Krämer Löwen Frankfurt
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Die Tinte im Goldenen Buch ist trocken, der Römerberg von den letzten Überbleibseln der Party befreit und auch der Frankfurter Rathausbalkon hängt noch, trotz der Ansage von Löwen-Geschäftsführer Stefan Krämer am Mittwoch: "Die Jungs reißen da draußen gerade den Balkon ab." Ein rauschender Meister-Empfang der Löwen war es zwar, das Rathaus ist dann aber doch heile geblieben.

Krämer selbst genoss zwar den Tag sichtlich, hielt sich beim Feiern dann aber dezent zurück. Denn während die Arbeit für die Eishockeyprofis erst einmal getan ist, wartet auf Krämer noch ein voller Schreibtisch, bis zum kommenden Dienstag müssen die Lizenzierungsunterlagen der Löwen bei der DEL eingereicht werden. "Ich bin mitten im Lizenzierungsthema, da haben wir viel Arbeit vor uns."

"Wir haben uns die Pulsadern aufgeschnitten"

Viel Arbeit deshalb, weil die Löwen bekanntermaßen nach Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine den Vertrag mit dem russischen Hauptsponsor VTB Bank kündigten. Ein drastischer Schritt, zumal in einem Sport, in dem das Geld nicht endlos fließt. Oder wie es Krämer ausdrückt: "Wir haben uns die Pulsadern aufgeschnitten."

Für den Mut, diesen Weg zu gehen, habe der Klub aber auch viel Zuspruch bekommen. Und bekommt ihn weiterhin, auch ganz konkret in Form neuer Sponsoringverträge. Und auf die wird es ankommen, wenn die Lizenzierungsunterlagen dann eingereicht werden. "Die Aufgabe, die Lizenzierungsunterlagen einzureichen, ist sehr groß. Da ist viel Fleißarbeit dabei und es müssen Sponsorenverträge hinterlegt werden, die die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Klubs beweisen", so Krämer.

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Meister-Empfang für Löwen Frankfurt im Römer

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"Da braucht man schon sechs Millionen"

Aktuell sei man rund um die Uhr im Dialog mit Sponsoren, die sich engagieren wollen. Auch deshalb ist Krämer zuversichtlich, dass auf die Meisterschaft in der zweiten Liga auch tatsächlich der Aufstieg in die erste folgt. "Wir erzielen Erfolge, seit wir uns von der VTB Bank getrennt haben. Wir werden auch diese Woche noch gute Gespräche führen und werden sicherlich in der Lage sein, noch den ein oder anderen Vertrag zu unterschreiben. Ich bin optimistisch."

Um in der Liga konkurrenzfähig zu sein, benötige es eine stattliche Summe, so Krämer. "Konkurrenzfähig zu sein, bedeutet, den Klassenerhalt zu schaffen. Da braucht man als Gesamtbudget sechs Millionen Euro. Wenn alle mithelfen, wenn die Fans fleißig Dauerkarten kaufen, wenn sich die Sponsoren einen Ruck geben, zusätzlich zu denen, die das schon getan haben, dann kriegen wir das hin." Damit der Tag am Römer nicht nur eine Meister- sondern auch eine Aufstiegsfeier war.