Zwei Eishockey-Spieler prügeln sich.

Mit dem Duell zwischen Löwen Frankfurt und Adler Mannheim bekommt die DEL nach vielen Jahren Pause einen Eishockey-Klassiker zurück. Klar ist vor dem Eröffnungsbully nur: Selbst wenn die Adler eine Schlange wären, wollen die Löwen keine Hasen sein.

Binnen Sekunden wird das Grinsen im Gesicht von Franz-David Fritzmeier immer breiter. Der Sportdirektor der Löwen Frankfurt spricht über das nächste Spiel der Hessen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), er schwärmt vom anstehenden Auswärtsmatch bei den Adler Mannheim, verbreitet ein Maximum an Vorfreude. Und schnell wird klar: Dieses Duell, das am Freitagabend (19.30 Uhr) in der Mannheimer Arena auf Kufen ausgefochten wird, ist kein normales.

Löwen Frankfurt: endlich wieder gegen Adler Mannheim

"Wir freuen uns sehr darauf, das erste Mal nach zwölf Jahren wird von der Stimmung her sicherlich sehr elektrisierend sein", sagt Fritzmeier. "Viele Fans werden uns begleiten. Und auch in Mannheim sind alle heiß darauf, wieder ein Derby zu haben." Zwischen Löwen und Adlern liegt zwar die hessisch-baden-württembergische Landesgrenze, die Entfernung von einer Eishalle zur anderen beträgt aber gerade einmal 85 Kilometer. Die Rivalität der beiden Clubs und ihrer Fanlager ist deshalb seit jeher groß.

Löwen-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier bei der Meisterfeier auf dem Römer

Daran hat sich auch in den vergangenen Jahren, in denen sich die Paarung Frankfurt gegen Mannheim auf Test- und Vorbereitungsspiele beschränken musste, nichts geändert. Der besondere Charakter ist geblieben, auch wenn das bis heute letzte DEL-Match mittlerweile sogar mehr als zwölf Jahre her ist und auf den 19. März 2010 zurückgeht.

Beim letzten Mal waren die Löwen noch Lions

Das Ergebnis an jenem Freitag: ein 3:2-Auswärtssieg für die Hessen, die damals noch als Frankfurt Lions auf Puckjagd gingen – und kurz darauf wegen einer Insolvenz in die Regionalliga abstürzten. 4.606 Tage nach dem bislang letzten Punktspiel darf sich der Deutsche Meister von 2004 wieder mit dem achtmaligen Champion messen.

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Löwen siegen vor 1.000 mitgereisten Fans

Hier trifft Brett Breitkreuz zum vielumjubelten 2:1 für die Löwen Frankfurt.
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Bei den Fans ist die Vorfreude darauf derart riesig, dass die Tickets für den Gästeblock in der Mannheimer Arena in kürzester Zeit ausverkauft waren. Eine orangefarbene Wand, für die 1.000 Löwen-Fans bereits am vergangenen Wochenende in Düsseldorf gesorgt hatten, ist also auch in Mannheim nicht ausgeschlossen. Die Marschroute: Stimmung auf den Rängen, Konzentration auf dem Eis.

"Wichtig wird sein, dass wir unsere Emotionen im Griff haben", sagt Sportdirektor Fritzmeier. "Und dass wir es genießen, da einzulaufen. Wir haben größten Respekt vor Mannheim, wollen aber nicht wie der Hase vor der Schlange sein. Wir wissen um unsere eigene Stärke." Das Selbstbewusstsein des Aufsteigers ist zurecht groß, die Siege in Düsseldorf (4:2) und gegen Nürnberg (5:3) bescherten den Hessen zuletzt ein umjubeltes Sechs-Punkte-Wochenende und zudem die Saisonsiege sechs und sieben – und dabei sind gerade erst 13 Spieltage absolviert.

Fritzmeier: "... geht auch um die Ehre"

Dass die Löwen in der DEL-Tabelle dadurch stets in Schlagdistanz zu den Playoff-Rängen liegen? Wird am Freitagabend in Mannheim für Fritzmeier keine Rolle spielen: "Es geht um drei Punkte, aber auch um die Ehre." Das Grinsen wird wieder breiter, die Schwärmerei spürbarer. 4.606 Tage sind ein sehr langer Zeitraum.