Ein Spieler der Löwen Frankfurt 2017 mit dem DEL2-Pokal

Die Löwen Frankfurt fegen durch die Playoffs der DEL2 und stehen früh als erster Finalist fest. Der lang ersehnte Aufstieg in die erste Liga hängt aber nicht nur vom sportlichen Abschneiden ab.

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Löwen Frankfurt ziehen ins Endspiel ein

Jubel bei den Löwen Frankfurt
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Adam Mitchell war der Erste, der nicht mehr zu halten war. Bereits kurz vor der Schlusssirene stieg er von der Spielerbank über die Bande aufs Eis und steuerte unmittelbar Torwart Jake Hildebrand an. Kevin Maginot folgte ihm, voller Freude riss er die Arme hoch, bis Sekunden später die komplette Mannschaft zu einem Jubel-Rudel beisammen war. In diesem Moment war klar: Die Löwen Frankfurt stehen im Playoff-Finale der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2). Und das zum ersten Mal seit 2019.

Das 7:3 am Mittwochabend bei den Heilbronner Falken war die Krönung einer souveränen Halbfinal-Serie, in der den Löwen wie schon im Viertelfinale gegen Freiburg ein Sweep gelang: eine Serie ohne Niederlage. Vier Spiele, vier Siege, das Ganze zwei Mal in Folge - die inoffiziellen Hauptrundenmeister aus Frankfurt dominieren auch die Playoffs dieser DEL2-Saison.

Löwen Frankfurt in der DEL2: Jetzt kommt das Finale

"Die Jungs haben einen großartigen Job gemacht, und zwar über die komplette Serie", sagte ein sichtlich glücklicher Löwen-Trainer Bo Subr nach dem Spiel. "Am Ende waren wir auch das etwas frischere Team." In Heilbronn hatten Dylan Wruck (2), Rylan Schwartz, Tomas Sykora (2), Carson McMillan und Constantin Vogt mit ihren Treffern für den entscheidenden Sieg und damit für den Finaleinzug gesorgt.

Auch die Endspiel-Serie wird im Modus "Best of seven" ausgetragen, auch dort benötigen die Frankfurter vier Siege. Ein möglicherweise großer Vorteil: das Heimrecht. Die Serie beginnt nach neun Tagen Pause am 16. April (Samstag, 19.30 Uhr) in Frankfurt, und auch ein eventuell notwendiges und dann in jedem Fall entscheidendes siebtes Spiel würde in der Eissporthalle am Ratsweg stattfinden.

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Eishockey-Doku des hr in der ARD-Mediathek

Die Eishockey-Doku-Serie "Es kann nur einen geben", in der der hr die Löwen Frankfurt in der vergangenen Saison hautnah begleitet hat, ist nach wie vor in der ARD-Mediathek abrufbar.

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Ob nach vier, fünf, sechs oder sieben Partien: Sollten die Löwen auch die Finalserie für sich entscheiden, sichern sie sich neben dem ersten DEL2-Meistertitel seit 2017 auch das sportliche Aufstiegsrecht in die DEL. Die lang ersehnte Rückkehr ins Oberhaus nach zwölf Jahren in Regional-, Ober- sowie zweiter Liga ist allerdings nicht allein vom sportlichen Abschneiden abhängig.

Die Trennung der Löwen vom russischen Sponsor VTB Bank als Folge des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine hat die Chefetage um den geschäftsführenden Gesellschafter Stefan Krämer vor massive wirtschaftliche Probleme gestellt. Zwar konnten einige der finanziellen Lücken bereits vor Wochen durch neue Geldgeber zumindest teilweise gestopft werden, "die Situation bleibt für unseren Club hinsichtlich zukünftiger Saisons aber kritisch – nach wie vor ist, ohne Berücksichtigung der Spielklasse, hier absolut noch nichts sicher", wie Krämer Anfang März sagte.

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Stefan Krämer: "Es geht um den Fortbestand der Löwen"

Stefan Krämer
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DEL2-Finale: Hessenderby oder Neuauflage von 2019?

Zurück zum Sportlichen: Dass es im Finale zu einem Hessenderby kommt, ist in den vergangenen Tagen um einiges unwahrscheinlicher geworden. Der EC Bad Nauheim, der so oder so die beste DEL2-Saison seiner Vereinsgeschichte spielt, liegt in der Halbfinal-Serie gegen die Ravensburg Towerstars mit 1:3 in Rückstand.

Die Wetterauer, die neben anderen Ausfällen seit kurzem auch auf Top-Scorer Taylor Vause verzichten müssen, benötigen für einen Einzug ins Endspiel nun also drei Siege in Folge. Den ersten schon am Freitagabend (20 Uhr) in Ravensburg.

Andernfalls kommt es zu einer Neuauflage des Zweitliga-Finales von 2019, als die Löwen Frankfurt letztmals um den Titel spielten. Damals mussten sie sich den Towerstars in sechs Spielen mit 2:4 geschlagen geben.

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