Nur ein Durchgang in Willingen Kobayashi siegt, Leyhe wird Sechster

Ryoyu Kobayashi hat den vom starken Wind geprägten Skisprung-Weltcup in Willingen gewonnen. Lokalmatador Stephan Leyhe überzeugte mit einem starken sechsten Platz.
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Nur ein Durchgang in Willingen: Kobayashi siegt, Leyhe wird Sechster

Die deutschen Skispringer haben im windigen und verregneten Willingen kurz vor dem Olympischen Winterspielen einen Stimmungsdämpfer hinnehmen müssen. Die Medaillenhoffnungsträger Karl Geiger und Markus Eisenbichler hatten am Samstag Pech mit den schwierigen und wechselnden Bedingungen. Lokalmatador Stephan Leyhe hingegen überzeugte mit einem starken sechsten Platz, der besten Platzierung seit seinem Kreuzbandriss.
Geiger wurde 19. und verlor das Gelbe Trikot für den Führenden im Gesamtweltcup an den japanischen Sieger Ryoyu Kobayashi. Eisenbichler belegte den 29. Platz. Bester Deutscher wurde Severin Freund auf Rang vier. Dem 33-Jährigen gelang ein Traumflug auf 140 Meter.
"Es waren die Bedingungen, das muss man so sagen"
"Es waren die Bedingungen, das muss man so sagen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher über Geigers Sprung und Ergebnis im ZDF. "Schade." Der Österreicher bescheinigte seinem besten Athleten trotz des Ergebnisses einen "guten Sprung". Geiger war bereits nach 120,5 Metern gelandet. Der 28 Jahre alte Oberstdorfer hatte am vergangenen Wochenende in Titisee-Neustadt noch zwei Weltcupsiege gefeiert.
Sein Kumpel Eisenbichler war im Schwarzwald zweimal Dritter geworden und sprang auf der Großen Mühlenkopfschanze nun nur 118,5 Meter weit. Mit Blick auf die Form zwei Tage vor dem Flug zum Ringespektakel nach Peking ist die Aussagekraft des Wettkampfes wegen der ungleichen Voraussetzungen für die Springer allerdings sehr überschaubar.
Ein Beispiel dafür, wie außergewöhnlich der Wettkampf war, ist Freund: Der Bayer hat die Qualifikation für China verpasst und schaffte es nun fast auf das Podest. Olympia-Teilnehmer Pius Paschke, der zuletzt schon häufiger Probleme gehabt hatte, kam nur auf den 32. Platz.