Menschen in festlicher Kleidung stehen auf einer Bühne und klatschen. Im Hintergrund ist ein Schild mit der Aufschrift "Ball des Sports 2022" zu sehen.

Zum letzten Mal fand am Samstag in Wiesbaden der Ball des Sports statt. Rund 1.500 Gäste fanden sich im Congress Center ein - darunter zahlreiche Promis aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport.

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Ball des Sports in Wiesbaden

hessenschau vom 16.07.2022
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Braun gebrannt und gut gelaunt präsentierte sich Franziska van Almsick in einem neon-grünen Abendkleid auf dem Roten Teppich in Wiesbaden. Die frühere Weltklasse-Schwimmerin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe hatte extra ihren Spanien-Urlaub unterbrochen, um wie zahlreiche Promis aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport nach knapp zweieinhalbjähriger Corona-Pause wieder den "Ball des Sports" zu genießen.

"Für die Sportlerinnen und Sportler ist der Ball ganz wichtig. Deshalb wollten wir ihn unbedingt stattfinden lassen", begründete der ehemalige Beckenstar die erstmalige Verschiebung der ursprünglich Anfang Februar geplanten Benefizveranstaltung in den Sommer.

Rund 1.500 Gäste

Rund 1.500 Gäste - unter ihnen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) - verlebten am Samstag im RheinMain Congress-Center in der Landeshauptstadt einen weitgehend unbeschwerten Ball-Abend mit Tanz und vielen Gesprächen. "Es ist schön, dass so viele Leute sich wieder treffen können. Die Sehnsucht danach war sehr groß", sagte Matthias Steiner, der 2008 in Peking Olympia-Gold im Gewichtheben holte. Sporthilfe-Aufsichtsratschef Christian Seifert brachte die Stimmungslage auf den Punkt: "Es fühlt sich sehr gut an, wieder hier zu sein."

Die globalen Probleme wurden dabei aber nicht ausgeblendet. So warb Ex-Biathlet Jens Steinigen mit emotionalen Worten für eine noch breitere Unterstützung des von ihm mitgegründeten Vereins "Athletes for Ukraine". Und Faeser, die im roten Abendkleid erschienen war, räumte ein: "Richtig abschalten kann man dieser Tag nicht, denn es ist Krieg in Europa."

Erlös im hohen sechsstelligen Bereich erhofft

Der lockeren Atmosphäre tat dies keinen Abbruch. Die Präsentation von Actionsportarten wie BMX, Parkour oder das bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris debütierende Breakdance fand ebenso großen Anklang wie eine Biathlon-Staffel mitten durch den Saal. Nach Mitternacht sorgten die musikalischen Topacts Michael Schulte und Zoe Wees für Hochstimmung.

Die Sporthilfe erhofft von der 51. Ball-Auflage wieder einen Erlös im hohen sechsstelligen Bereich. "Das Geld, das hier reinkommt, ist für die Sportlerinnen und Sportler von herausragender Bedeutung", betonte der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Auch Ex-Gewichtheber Steiner würdigte die Arbeit der Stiftung. "Die Sporthilfe hat viel bewegt und ist vor allem für die Randsportarten, wo nicht das große Geld fließt, sehr, sehr wichtig", betonte er.

"Wir gehen mit einem weinenden Auge"

Bereits am 21. Januar 2023 findet der nächste "Ball des Sports" statt - dann in Frankfurt. "Wir haben uns 26 Jahre lang extrem wohl gefühlt in Wiesbaden. Es waren tolle Veranstaltungen", sagte Sporthilfe-Vorstandschef Thomas Berlemann zum Abschied. "Wir gehen mit einem weinenden Auge, freuen uns aber auch auf Frankfurt."

Ministerpräsident Boris Rhein sieht den Umzug gelassen. "Für mich ist wichtig, dass der Ball in Hessen bleibt", sagte der CDU-Politiker. Die Entscheidung der Stadt Wiesbaden, den Ball künftig nicht mehr auszurichten, müsse man politisch akzeptieren. Nachvollziehen könne er sie jedoch nicht. Auch van Almsick bedauerte die Absage. "Es ist egal, wo der Ball stattfindet. Aber Wiesbaden war schon toll, das hat viel Spaß gemacht in den vergangenen Jahren. Schade, dass es hier nicht weitergeht", sagte die 44-Jährige und fügte hinzu: "Mal schauen, was Frankfurt so drauf hat."

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