Alexander Korosek steht in der PSD Bank Arena

Die Volleyball-Bundesliga will den United Volleys Frankfurt die Bundesliga-Lizenz verweigern. Dem Verein fehlen Sponsoren. Eine Insolvenz wird es aber nicht geben, versprechen die Hessen.

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Aus für die United Volleys Frankfurt? | hessenschau Sport vom 06.05.2022

hs
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Die United Volleys Frankfurt werden wohl kein Teil der kommenden Bundesliga-Saison sein. Ein entsprechender Artikel der FAZ, die zuerst darüber berichtet hat, deckt sich mit den Informationen des hr-sport. Die Liga will den finanziell angeschlagenen Hessen keine Lizenz für die neue Spielzeit erteilen.

Einen entsprechenden Bescheid haben die Volleys am Mittwochabend erhalten. Die Hessen haben nun drei Tage Zeit, um Einspruch zu erheben. Die Chancen, dass die Frankfurter auch weiterhin in der Bundesliga bleiben, sind allerdings mehr als gering. "Es sieht aktuell schwierig aus", sagte Volleys-Geschäftsführer Alexander Korosek am Donnerstagmorgen dem hr-sport.

Korosek will rechtliche Lage prüfen

Bereits in der abgelaufenen Spielzeit verstießen die Hessen gegen Lizenzauflagen. Die Liga zog ihnen im Frühjahr deswegen sechs Punkte nachträglich ab. Auch mit den eingereichten Lizenzierungsunterlagen für die neue Spielzeit soll die VBL nicht einverstanden gewesen sein. Die Mängel sollen derart grundlegend sein, dass die Liga sich außer Stande sah, ein Auge zuzudrücken.

Korosek weiß seit Dienstag vom Standpunkt der Liga. Erfreut ist der Sport-Mäzen darüber freilich nicht. Laut ihm habe es eine Vereinbarung gegeben, nach der die Volleys die fehlenden Nachweise über ihre Wirtschaftlichkeit bis zum 11. Juli noch nachreichen können. Warum die VBL nun doch vorgeprescht ist, kann er sich nicht so recht erklären. Er wolle nun die rechtliche Lage prüfen lassen.

Die Sponsoren fehlen

Ob das die Zukunft des Frankfurter Volleyballs retten kann, ist mehr als fraglich. Schon Mitte Juni hatte der Geschäftsführer öffentlich erklärt, dass die Frankfurter nur eine 50-prozentige Chance haben, in der Liga zu bleiben. Es fehlen schlicht die Sponsoren für den Bundesligisten.

Wichtig ist Korosek zu betonen: "Wir reden hier nicht von einer Insolvenz. Unsere Verbindlichkeiten können bedient werden." Die Volleys werden weiter existieren. Nur in der Bundesliga werden sie in der kommenden Saison eher nicht spielen. Ob man in einer tieferen Liga einen Neustart probiert, darüber soll intern am Freitag beraten werden.

Die Volleys sind kein Einzelfall

Die Volleys wären nicht der erste Bundesligist, der in den vergangenen Jahren den Rückzug aus der höchsten Spielklasse antreten muss. 2020 erwischte es mit den Volleys Eltmann, dem TV Rottenburg und den Alpenvolleys Haching gleich drei Vereine. 2021 folgten die Volleyball Bisons Bühl.

Eigentlich hatte sich die VBL mal fest vorgenommen, weiter zu wachsen. Bis zu 16 Vereine, so die Hoffnung, sollten schon bald in der Bundesliga gegeneinander antreten. Von diesem Vorhaben sind die Verantwortlichen inzwischen weit entfernt. Wenn auch die United Volleys Frankfurt die Segel streichen müssen, sind noch ganze acht Bundesligisten übrig.

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