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Ärzte an rund 50 kommunalen Krankenhäusern in Hessen treten am Donnerstag in den Warnstreik. Die Mediziner kämpfen für höheres Gehalt und gegen schlechte Bedingungen: Jeder Dritte wolle den Arbeitsplatz wechseln.

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Ärzte streiken für bessere Bedingungen und mehr Lohn

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Klinikärzte an rund 50 hessischen Krankenhäusern wollen sich am Donnerstag an einem bundesweiten Warnstreik beteiligen. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste, eine Limitierung der Rufbereitschaft, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden sowie mehr Planungssicherheit bei den Diensten.

33 Prozent wollen Krankenhäuser verlassen

Durch Corona haben sich Arbeitsbelastung und Frustration unter den Ärzten offenbar verstärkt: In einer Umfrage unter den hessischen Mitgliedern des Marburger Bundes gaben 33 Prozent an, den Arbeitsbereich Krankenhaus verlassen zu wollen. Rund 80 Prozent der Befragten bezeichneten die ärztliche Personalstärke als nicht ausreichend, um eine gute Patientenversorgung zu gewährleisten.

Der Vorsitzende des Marburger Bundes in Hessen, Christian Schwark, sprach von alarmierenden Zuständen und hoher Belastung. Es sei keine Verbesserung in Sicht: "Nur ausgeruhte Ärzte können ihre Patienten gut versorgen."

Toter Punkt bei Tarifverhandlungen

Nach vier Verhandlungsrunden mit den kommunalen Arbeitgebern sei ein toter Punkt erreicht, erklärte Schwark. Schwerpunkte des eintägigen Warnstreiks sollen die größten Häuser sein, darunter das Klinikum Darmstadt, die Helios Dr. Horst Schmidt-Kliniken Wiesbaden, das Sana Klinikum Offenbach, das Klinikum Frankfurt-Höchst, das Klinikum Kassel, das Klinikum Fulda, das Klinikum Hanau, die Hochtaunus-Kliniken, das Klinikum Bad Hersfeld sowie das Krankenhaus Rüsselsheim. Dazu kämen noch viele weitere Einrichtungen, teilte der Marburger Bund mit.

Eine notfallmäßige Versorgung der Patienten soll sichergestellt werden. Bundesweit seien rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte aus den tarifgebundenen Krankenhäusern zum Streik aufgerufen.

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