Betriebe stellen wieder mehr ein Arbeitslosenquote stagniert - 2021 verläuft insgesamt erfreulich

Zum Jahresende hat sich der Arbeitsmarkt in Hessen weiter erholt. Den vierten Monat in Folge waren weniger Menschen auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote liegt wieder auf Vor-Corona-Niveau.
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Arbeitslosenquote stagniert

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember leicht zurückgegangen. Wie die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte, sank sie seit November um rund 700 - auf derzeit rund 157.400 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote blieb damit konstant bei 4,6 Prozent. Das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Dezember 2020. Schaut man sich den Verlauf der Pandemiejahre 2020 und 2021 an, lag die Arbeitslosenquote im Hessen zuletzt wieder auf Vor-Corona-Niveau.
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Laut Bettina Wolf von der Regionaldirektion Hessen suchten im Dezember wieder viele Unternehmen Beschäftigte. Insbesondere treffe das auf die Zeitarbeitsfirmen zu. So habe sich die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum Dezember 2020 um etwa ein Viertel auf mehr als 50.000 erhöht. Die Unternehmen würden aber auch ihre bereits angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten, sagte Wolf, notfalls mittels Kurzarbeit.
"Die Auftragsbücher sind voll"
Die Auftragslage hat sich laut Wolf ebenfalls wieder verbessert: "Die Bücher der Unternehmen sind voll." Zu kämpfen hätten die Betriebe zwar weiterhin mit Lieferengpässen.
Das sei aber kein Grund zur Sorge, so Wolf: "Sobald die Engpässe überwunden sind, wird die Produktion wieder hochgefahren, und dann brauchen die Unternehmen ihre Mitarbeiter umso dringender." Zu übermäßig vielen Entlassungen werde es in dieser Phase nicht kommen.
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Höhere Arbeitslosigkeit in den Städten
Von dem positiven Trend konnten allerdings nicht alle profitieren: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zu 2020 gestiegen, wie die Regionaldirektion mitteilte. Von den 178.000 Menschen, die im Schnitt im vergangenen Jahr arbeitslos gemeldet waren, hatte ein Drittel seit mindestens einem Jahr keinen Job.
Auch regional gibt es Unterschiede: Elf der 26 Kreise und kreisfreien Städte wiesen im Dezember eine Arbeitslosenquote unter vier Prozent auf. Besonders wenige Arbeitslose waren mit 3,2 Prozent in den eher ländlich geprägten Kreisen Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg, Hersfeld-Rotenburg und Bergstraße gemeldet. Die höchsten Arbeitslosenquoten hatten die Städte Offenbach (8,2 Prozent), Wiesbaden (7,4 Prozent) und Kassel (7,2 Prozent).
Firmen in vielen Branchen suchen wieder
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Weniger Arbeitslose in Hessen im Dezember

Insgesamt habe der Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr "sehr versöhnlich" abgeschlossen, befand Wolf. Das Kurzarbeitergeld habe dazu beigetragen, dass viele Betriebe ihre Angestellten halten konnten. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Oktober mit rund 2,70 Millionen Menschen nach Angaben der Regionaldirektion sogar über dem Vorkrisenniveau (Oktober 2019: 2,66 Millionen).
Für dieses Jahr ist die Regionaldirektion Hessen verhalten optimistisch. Mit Ausnahme einzelner Branchen, etwa dem Gastgewerbe und dem verarbeitenden Gewerbe, würden die Betriebe wieder qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen. Die Zahl der offenen Stellen sei seit 2020 um 30 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hätten Menschen auf Jobsuche damit "enorme Chancen", wieder eine passende Stelle zu finden.