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Bahn beseitigt Engpässe vor Hauptbahnhof

ICE fährt über Mainbrücke

Der Zulauf zum Frankfurter Hauptbahnhof ist das Nadelöhr schlechthin im deutschen Bahnverkehr. Mit dem Ausbau des Knotens Frankfurt-Stadion soll die Engstelle entlastet werden. Der Bau zweier Gleise und einer Brücke hat jetzt begonnen.

Mehr Platz für Züge, bessere Taktung, weniger Verspätungen - das sind die Ziele, die die Deutsche Bahn mit dem Ausbau des Schienen-Knotenpunkts Frankfurt-Stadion verfolgt.

Mit dem obligatorischen ersten Spatenstich ist am Donnerstag die zweite Phase des 440 Millionen Euro teuren Bauprojekts eingeläutet worden.

Zwei neue Gleise und eine Brücke für 40 Prozent mehr Züge

In dessen Rahmen soll die Strecke zwischen Stadion und Hauptbahnhof zwei zusätzliche Gleise erhalten. "Sechs statt bislang vier Gleise und eine neue Mainbrücke schaffen Platz für rund 40 Prozent mehr Züge", sagte Bahn-Infrastrukturvorstand Berthold Huber.

Zwei Drittel des Fernverkehrs in Deutschland laufen über den Frankfurter Hauptbahnhof. Doch dort kommt es häufig zu Engpässen. S-Bahn sowie Fern- und Regionalverkehr blockieren sich mitunter gegenseitig. Oft müssen Züge dann warten, bevor sie in den Bahnhof einfahren können.

Mit den neuen Gleisen werden die Verkehre voneinander getrennt. Der Zulauf zum Hauptbahnhof wird so entlastet. Knut Ringat, Chef des Rhein-Main-Verkehrsbunds (RMV), sprach von einem "ersten großen Befreiungsschlag".

Al-Wazir: "Investitionsstau wird abgebaut"

Die Kosten für das Projekt tragen die Bahn, der Bund und das Land Hessen. Neben der Verlegung zweier zusätzlicher Gleise beinhaltet es den Aus- oder Neubau von insgesamt sieben Brücken. Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sagte: "Der Investitionsstau auf der Schiene ist täglich spürbar, aber er wird jetzt endlich abgebaut".

Die erste Baustufe ist seit Anfang 2015 abgeschlossen. In der nun beginnenden zweiten Phase folgt der Streckenausbau zwischen Frankfurt-Stadion und dem Hauptbahnhof - 2029 soll er abgeschlossen sein. In einer dritten Stufe soll der Ausbau zwischen Frankfurt-Stadion und Neu-Isenburg-Zeppelinheim (Offenbach) folgen.

Einschränkungen und wechselnde Fahrpläne

Bahnreisende müssen während der Bauarbeiten wohl mit Einschränkungen rechnen. Da könne man nicht drumherum reden, sagte Huber. Man habe jedoch alles dafür getan, dass die Behinderungen "beherrschbar" blieben, so der Bahnvorstand. Allerdings müssten sich die Kunden auf wechselnde Fahrpläne einstellen.

Der Knoten Frankfurt-Stadion ist Teil des bundesweiten Bahnprojekts "Deutschlandtakt". Dessen Ziel ist es, den Fernverkehr zwischen den Metropolregionen enger zu takten und den Fern- und Regionalverkehr besser aufeinander abzustimmen. Dadurch soll Bahnfahren auch in der Fläche attraktiver werden.

Mehrere Großprojekte in Hessen

In Hessen laufen derzeit weitere Bahn-Großprojekte. Unter anderem wird die Strecke zwischen Frankfurt-West und Friedberg viergleisig ausgebaut. Eigene Gleise bekommt außerdem der S-Bahn-Verkehr auf der Nordmainischen Strecke zwischen Frankfurt, Maintal und Hanau. Die Inbetriebnahme ist für 2030 geplant.

Weiterhin sollen bis 2030 die Neubaustrecken Frankfurt-Mannheim sowie Gelnhausen-Fulda fertiggestellt sein. Außerdem ist die Sanierung der ICE-Strecke von Fulda nach Kassel-Wilhelmshöhe vorgesehen. Im Rahmen dieser Projekte werden außerdem neue und modernere Stellwerke und Leittechnik eingerichtet.

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