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Der Abschied der irischen Billig-Airline

Eine Ryanair-Maschine fährt über das Rollfeld auf dem Flughafen Frankfurt  (picture alliance/dpa)

Zum Ende des Winterflugplans verließ zum letzten Mal ein Flieger von Ryanair den Frankfurter Flughafen. Die irische Airline schließt ein Kapitel, das anfangs für viel Aufsehen sorgte.

Planmäßig um 20.40 Uhr ist am Samstag eine Maschine mit der Flugnummer FR382 am Frankfurter Flughafen in Richtung Dublin abgehoben. An sich ein Routineflug, der etwa zwei Stunden dauert. Doch Flug FR382 war ein besonderer - mit ihm hob zum letzten Mal ein Flieger der irischen Fluggesellschaft Ryanair in Frankfurt ab.

Gebührenerhöhung vertreibt irische Fluglinie

Das Unternehmen stellt damit seinen Betrieb von und nach Frankfurt mit dem Wechsel zum Sommerflugplan ein. Vor fünf Jahren noch hatten Ryanair und der Frankfurter Flughafen mit der Ankündigung, dass die Airline künftig direkt vom größten deutschen Flughafen aus starten will, für viel Aufmerksamkeit gesorgt.

Fraport wollte sich so stärker dem touristisch geprägten Billigfluglinien öffnen. Das sorgte aber unter anderem für Ärger mit der Lufthansa, der größten Airline in Frankfurt.

Das Unternehmen warf Fraport vor, mit einem Rabattprogramm die Iren gezielt angelockt zu haben. Eine Gebührenerhöhung des Flughafens Anfang dieses Jahres war nun, folgt man den Angaben von Ryanair, der Grund für das Unternehmen, die Flüge von und nach Frankfurt wieder einzustellen.

Ryanair sieht Wettbewerbsverzerrung

"Anstatt Ryanair einen Anreiz zum Bleiben und Wachsen zu geben, hat sich Frankfurt dafür entschieden, Verkehr und Arbeitsplätze durch eine Erhöhung der Flughafenentgelte zu vertreiben", hieß es in einer Mitteilung von Ryanair. Ihr Manager Jason McGuiness warf zudem der Bundesregierung vor, mit den milliardenschweren Beihilfen für Lufthansa den Wettbewerb verzerrt zu haben.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport wies die Kritik der Iren als unberechtigt zurück. Mit einer genehmigten Preiserhöhung um 4,3 Prozent liege man im europäischen Vergleich der Drehkreuze sehr niedrig, sagte ein Sprecher im Januar.

Die fünf bislang in Frankfurt stationierten Ryanair-Flugzeuge sollen auf kostengünstigere Flughäfen verteilt werden, wie das Unternehmen mitteilte.

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