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Durchsuchungen bei KPMG wegen Cum-Ex-Geschäften

Das Gebäude von KPMG in Frankfurt.

Mit illegalen Aktiengeschäften prellten Banken den Staat um zweistellige Milliardensummen. Im Zusammenhang mit dem Cum-Ex-Skandal hat es erneut eine Razzia in Frankfurt gegeben - dieses Mal bei der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG.

Im Skandal um illegale Cum-Ex-Steuerdeals haben Ermittler die Büros der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG in Frankfurt durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Köln vollstrecke seit Dienstag Durchsuchungsbeschlüsse gegen eine Beratungsgesellschaft in Frankfurt, teilte die Behörde am Mittwoch auf Anfrage mit, ohne den Namen der Firma zu nennen. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet.

Suche nach E-Mails und Nachrichten

Darüber hinaus würden auch Privatwohnungen von fünf ehemaligen Rechtsanwälten und Steuerberatern von KPMG durchsucht, die die Staatsanwaltschaft als Beschuldigte führe. "Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften sowie verwandter Steuerhinterziehungsmodelle", teilte die Behörde mit.

Es gehe insbesondere darum, relevante Kommunikation in Form von E-Mails und sonstiger schriftlicher Korrespondenz zu finden. Etwa 60 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Polizeibeamte waren bei der Durchsuchung im Einsatz. KPMG bestätigte, dass die Niederlassung Frankfurt von der Staatsanwaltschaft aufgesucht worden sei. "Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden", teilte das Unternehmen mit.

Schaden liegt im zweistelligen Milliardenbereich

Im Cum-Ex-Skandal hatten Investoren illegale Tricks genutzt, um den Fiskus über Jahre um Steuern zu prellen. In der Folge erstatteten Finanzämter den Beteiligten Kapitalertragsteuern, die diese gar nicht gezahlt hatten. Der Schaden, der dem Staat dadurch entstand, liegt nach Schätzungen im zweistelligen Milliardenbereich.

Im Sommer 2021 stellte der Bundesgerichtshof fest, dass Cum-Ex-Geschäfte als Steuerhinterziehung zu bewerten sind. Mehrere Staatsanwaltschaften und Gerichte arbeiten den Skandal auf - immer wieder auch mit Razzien. Oft handelt es sich dabei um Banken mit Sitz in Frankfurt. Erste Strafprozesse endeten mit Schuldsprüchen.

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