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Reisen mit einem Ticket: Bahn und Star Alliance arbeiten zusammen

Eine Frau geht auf dem Frankfurter Flughafen am Rande des Fernbahnhofes an einer Werbetafel vorbei, die für das kombinierte Reisen mit Bahn und Flugzeug wirbt.

Von Darmstadt nach Detroit oder von Kassel nach Kingston auf Jamaika - solche Reisen kann man künftig mit einem einzigen Ticket zurücklegen. Die Deutsche Bahn wird als erstes Unternehmen außerhalb der Luftfahrt Partner des Airline-Bündnisses Star Alliance.

Die zuletzt stark ausgebaute Zusammenarbeit mit der Deutschen Lufthansa werde in Zukunft ausgeweitet auf alle Partner der Star Alliance, sagte Bahnvorstand Michael Peterson am Montag in Frankfurt. Dann können Fluggäste der Star Alliance, die am größten deutschen Drehkreuz Frankfurt ankommen oder abfliegen, innerhalb Deutschlands mit ihrem Ticket auf die ICEs der Bahn umsteigen.

Die vor 25 Jahren unter Führung der Lufthansa gegründete Star Alliance hat im Moment 26 Fluggesellschaften als Mitglieder, die an mehr als 50 internationalen Drehkreuzen zusammenarbeiten. Dazu kommen sogenannte Verbindungspartner, zu denen nun zum 1. August die Deutsche Bahn als erste Nicht-Fluggesellschaft stößt. Es seien auch in anderen Ländern Partnerschaften mit anderen Verkehrsträgern möglich, meinte Alliance-Chef Jeffrey Goh. Als Beispiele nannte er Züge in Japan oder Fähren in Hongkong.

Flugstreichungen wegen Bahn-Alternativen

Lufthansa und DB arbeiten bereits seit längerem auf dem deutschen Verkehrsmarkt eng zusammen und bieten gemeinsame Tickets an, die Peterson zufolge pro Jahr von rund 500.000 Kunden genutzt werden. Ihre Zahl soll bis 2030 auf fünf Millionen steigen. Dieser Service wird nun auf die Kunden der Alliance-Mitglieder ausgeweitet.

Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister sagte, dass Inlandsflüge derzeit wegen der Systemüberlastung besonders häufig gestrichen würden, weil man den Reisenden auf diesen Strecken mit der Bahn sehr gute Alternativen bieten könne.

Lufthansa biete über ihre Systeme inzwischen jede innerdeutsche Flugverbindung gleichberechtigt auch mit dem Zug an. Einen dauerhaften Verzicht auf Inlandsflüge befürwortete Hohmeister aber nicht. Die aktuelle Krise des Luftverkehrs in Europa müsse an vielen Stellen gelöst werden.