Der neue "Dreamliner" der Lufthansa landet auf der Landebahn des Frankfurter Flughafens.

Die Lufthansa hat ihren ersten von 32 neuen Langstrecken-Jets am Frankfurter Flughafen empfangen: Der "Dreamliner" soll mit seinem geringen Treibstoffverbrauch den Luftverkehr der Zukunft prägen. Doch seine Auslieferung bereitete Probleme.

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Erster Boeing-"Dreamliner" der Lufthansa in Frankfurt gelandet

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Mit dem "Dreamliner" hat ein neues Langstreckenflugzeug den Frankfurter Flughafen erreicht. Die Lufthansa empfing den Jet vom Typ Boeing 787-9 an seiner künftigen Heimatbasis. Mit der Boeing, die in Seattle gestartet war, will Deutschlands größte Airline sich für eine nachhaltigere Zukunft aufstellen. Zahlreiche Schaulustigte verfolgten den Anflug am Dienstagvormittag.

Den Angaben zufolge verbraucht der "Dreamliner" rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke. Das Flugzeug sei damit 25 Prozent effektiver als das Vorgängermodell. Boeing selbst verspricht "einen konkurrenzlos niedrigen Treibstoffverbrauch". Von dem zweistrahligen Jet hat der Lufthansa-Konzern nach eigenen Angaben 32 Exemplare bestellt, die perspektivisch ältere Airbus-Modelle mit vier Triebwerken ersetzen sollen.

"Deutlich verbesserte" CO2-Bilanz

Es gehöre zu den sparsamsten Langstreckenflugzeugen der Flotte, teilte auch Unternehmens-Chef Jens Ritter mit. "So können wir die durchschnittliche CO2-Bilanz weiter deutlich verbessern."

Die Boeing 787 hat einen leichten, mit Kohlenstofffasern verstärkten Kunststoff-Rumpf mit besonders großen Fenstern, die elektronisch gedimmt werden können. Zudem verfügt sie dem Hersteller zufolge über ein System zur Unterdrückung von Windstößen. Es soll Veränderungen in Geschwindigkeit und Richtung der Luftströme erkennen, Luftwirbel verhindern und so Turbulenzen verringern können.

Wegen technischer Probleme bei Boeing und einem erst vor wenigen Tagen aufgehobenen Auslieferungsverbot hatte sich die Übergabe des eigentlich international erprobten Flugzeugs verzögert.

Erste Maschine mit Taufname "Berlin"

Der US-Hersteller hatte an Lufthansa zuletzt im Dezember 2015 eine Passagiermaschine geliefert, einen Jumbo des mittlerweile ausgelaufenen Typs 747-8. Danach kamen noch einige Frachter für Lufthansa Cargo und Passagierjets für die Tochter Swiss vom Typ 777. Um schneller beliefert zu werden, hatte die Lufthansa Boeing-Verträge anderer Airlines übernommen, die in der Corona-Krise abgesprungen waren.

Die Innenausstattung der ersten fünf Dreamliner mit 294 Sitzen entspricht daher nicht exakt den Vorgaben der neuen Lufthansa-Kabine, die im kommenden Jahr Premiere feiern soll. Zur Angleichung des Designs kommt die erste Maschine mit dem vorgesehenen Taufnamen "Berlin" und der Kennung D-ABPA für einige Wochen in die Frankfurter Wartung, um dann ab Oktober bei Inlandsflügen erprobt zu werden. Als erstes Übersee-Ziel ist Toronto in Kanada geplant.