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Cyberangriff beeinträchtigt Essensangebot an Kitas

Kinder essen in einer Kita an einem Tisch zu Mittag.

Ein Hacker-Angriff auf den Tiefkühlkost-Lieferanten Apetito hat auch Auswirkungen auf Hessen: In den Frankfurter Kitas muss die Verpflegung eingeschränkt werden.

Essenslieferant Apetito ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Laut einer Mitteilung auf der Internetseite hat das Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Rheine derzeit keinen Zugriff auf seine IT-Systeme. Deswegen sei es nicht möglich, Bestellungen aufzunehmen.

Die Auswirkungen sind in Hessen schon spürbar: Die städtischen Kindergärten in Frankfurt, die Essen von Apetito beziehen, teilten mit, aktuell könne keine Sonderkost für Allergiker geliefert werden. Eltern betroffener Kindern sollten auf ihre Einrichtungsleitung zugehen, um sich über eine alternative Verpflegung abzustimmen. Aktuell werde daran gearbeitet, "schnell wieder eine gute Lebensmittelversorgung sicherzustellen".

Ob weitere Einrichtungen in Hessen von dem Hacker-Angriff betroffen sind, war zunächst unklar.

Oberste Priorität auf Senioren und Kliniken

Apetito teilte mit, intern wie extern arbeiteten Experten mit Hochdruck an einer Lösung. Noch sei aber nicht absehbar, wann die Probleme behoben sein werden. Kunden sollen sich an die zuständigen Außendienstmitarbeiter wenden.

Oberste Priorität liege auf der Versorgung von Kliniken und Seniorenheimen sowie Seniorinnen und Senioren, die Essen auf Rädern beziehen, hieß es in der Mitteilung. Sie sollen demnach Ersatzmenüs erhalten.

Das Logo vom Klinikum der Universität München und das Logo von Apetito Catering sind auf einer Stele vor einem Gewerbe-Gebäude Gilching zu sehen.

Attacke am Wochenende

Wie der WDR berichtet, waren die Server des Unterhmens bereits am vergangenen Wochenende attackiert worden. Demnach hat das Unternehmen die Zentral- und Anlaufstelle für Cyberkriminalität in Nordrhein-Westfalen eingeschaltet.

Die Apetito AG beliefert Kliniken, Seniorenheime, Schulen, Kitas und den Einzelhandel mit Tiefkühlessen. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Weltweit beschäftigt es knapp 12.000 Menschen.

Hessischer Handelsverband warnt vor zunehmenden Attacken

Der Handelsverband Hessen warnte unterdessen vor zunehmenden Cyberattacken auf kleine und mittelgroße Unternehmen. Die Anzahl der Angriffe sei zuletzt im Handel am stärksten von allen Branchen angestiegen.

Um Unternehmen in der IT-Sicherheit zu stärken, kündigte der Verband eine Kooperation mit dem Hessischen Landeskriminalamt und dem Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen3C), einer vom Innenministerium eingerichteten Abteilung für IT-Sicherheitsvorfälle, an. In regelmäßigen Sicherheitsschulungen sollen Unternehmen beraten und unterstützt werden.

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