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Hessen zahlt mehr in den Finanzausgleich

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Hessen hat im vergangenen Jahr rund 3,5 Milliarden Euro in den Finanzausgleich eingezahlt. Damit unterstützen die reicheren die ärmeren Bundesländer. Für Finanzminister Boddenberg ein "erheblicher Beitrag", der Probleme birgt.

Hessen schultert zusammen mit Bayern und Baden-Württemberg weiter den noch einmal deutlich angewachsenen Finanzkraftausgleich zwischen den Bundesländern. Bayern bleibt mit Abstand der größte Zahler, danach kommen der Südwesten und Hessen. Größte Profiteure sind weiter Berlin und Sachsen, wie aus einer Aufstellung des Bundes hervorgeht, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Neu im Kreis der Geberländer ist Rheinland-Pfalz.

"Es ist richtig und wichtig, dass die finanzstarken Länder solidarisch sind und über den Finanzkraftausgleich Hilfe leisten", erklärte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) am Dienstag in Wiesbaden. "Aber die Beträge, die wenige Länder wie Hessen leisten müssen, sind erheblich." Positive Entwicklungen bei den Steuereinnahmen würden deutlich beschnitten.

Ausgleich umfasst gut 17,1 Milliarden Euro

Das früher als Länderfinanzausgleich bezeichnete System der Umverteilung von finanzstarken zu schwächeren Ländern umfasste für 2021 gut 17,1 Milliarden Euro. Bayern musste fast 1,3 Milliarden Euro mehr zahlen als 2020 und kommt nun auf gut 9 Milliarden Euro. Das ist mehr als die Hälfte des gesamten Ausgleichs. Baden-Württemberg liegt mit vier Milliarden Euro auf Rang zwei. Das sind 340 Millionen Euro mehr als 2020.

Hessen auf Platz drei musste eine Milliarde Euro mehr aufbringen und liegt nun bei gut 3,5 Milliarden Euro. Das neue Geberland Rheinland-Pfalz musste 287 Millionen Euro zahlen. Hamburg bleibt in der Gruppe der Zahler und brachte 230 Millionen in den Ausgleich ein.

Hessen zahlen 566 Euro pro Kopf

Unter den elf Nehmerländern bleibt Berlin auf Rang eins mit 3,6 Milliarden Euro. An zwei steht weiter Sachsen, das mit rund 3,2 Milliarden Euro über eine halbe Milliarde Euro mehr bekam als noch 2020. Es folgen Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen mit jeweils knapp unter zwei Milliarden Euro. Das bevölkerungsreichste Land Nordrhein-Westfalen fiel wieder aus der Reihe der Geber heraus und erhielt im vergangenen Jahr stattdessen 200 Millionen Euro.

Bayern zahlte in der Pro-Kopf-Betrachtung etwa 687 Euro pro Einwohner. Baden-Württemberg liegt in dieser Rangliste mit 361 Euro hinter Hessen mit 566 Euro. Größter Profiteur in dieser Rechnung ist Bremen, mit 1233 Euro pro Kopf. Es folgt Berlin mit 983 Euro pro Einwohner und Sachsen-Anhalt mit 911 Euro.

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