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Hessische Wirtschaft wächst im Jahr 2022 um 1,6 Prozent

Euro-Münzen

Die hessische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr weiter an Fahrt aufgenommen - wuchs aber nicht so stark wie noch im Jahr zuvor. Die aktuellen Verbraucherpreise stiegen dagegen erneut an.

Die hessische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent gewachsen. Das teilte das statistische Landesamt in Wiesbaden am Donnerstag auf der Basis einer ersten Schätzung mit.

Damit fiel das hessische Wirtschaftswachstum geringer aus als im Rest von Deutschland - der bundesweite Durchschnitt lag bei plus 1,8 Prozent. Und es war deutlich geringer als noch vor im Jahr 2021. Damals war das hessische Bruttoinlandsprodukt noch um 2,4 Prozent gewachsen. Als Bruttoinlandsprodukt wird die Summe aller produzierten Waren und Dienstleistungen bezeichnet.

Lieferengpässe machen verarbeitendem Gewerbe zu schaffen

Nach Angaben der Statistiker hat sich die Wirtschaft hierzulande bisher noch nicht vollständig von der Corona-Pandemie erholt.

Die größten Probleme gab es nach wie vor beim verarbeitenden Gewerbe, zu dem etwa Auto- und Maschinenbauer zählen und die Chemie- und Nahrungsmittelindustrie. Dort gebe es teilweise weiterhin Lieferengpässe; und Materialien hätten sich verteuert. Darunter litt zuletzt auch das Baugewerbe. Dagegen waren Dienstleistungen wie etwa Beratungen im Rechts- und Finanzbereich im vergangenen Jahr sehr gefragt.

Das Gastgewerbe, Reisebüros und die Kulturbranche erholten sich ebenfalls wieder. Im Jahr 2022 verzeichneten sie im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Wachstum. An das Niveau des Jahres 2019, der Vor-Corona-Zeit, konnten sie jedoch noch nicht wieder anknüpfen. Einen ähnlichen Aufhol-Effekt gab es bei Passagierflügen.

Inflationsrate mit 7,1 Prozent schwächer als im Februar

Unterdessen hat sich der Preisauftrieb in Hessen im März erneut etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag berichtete. Im Februar hatte die Inflationsrate bei 8,3 Prozent gelegen und im Januar bei 8,5 Prozent.

Für März war bundesweit ein Rückgang der Inflationsrate erwartet worden aufgrund eines sogenannten Basiseffekts. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor gut einem Jahr waren die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe geschossen und hatten die Inflation insgesamt angeschoben. Nun werden die Preise mit dem hohen Niveau des Frühjahrs 2022 verglichen. Das wird als Basiseffekt bezeichnet.

Heizöl und Kraftstoffe deutlich günstiger

Die Kosten für Energie erhöhten sich in Hessen im März nach Angaben der Statistiker um 0,6 Prozent und damit im Vergleich zur Gesamtinflationsrate unterdurchschnittlich. Spürbar tiefer als im Vorjahresmonat mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher dagegen mit plus 36,9 Prozent für Brennholz und Holzpellets in die Tasche greifen.

Obwohl sich die Strom-, Gas- und Wärmepreisbremsen seit Beginn des Jahres 2023 dämpfend auf die Preisanstiege auswirkten, seien Strom mit plus 22,9 Prozent und Erdgas mit plus 16,6 Prozent und Fernwärme mit plus 4,1 Prozent im Jahresvergleich teurer geworden. Deutlich günstiger seien in Hessen jedoch Heizöl mit minus 37,3 Prozent und Kraftstoffe mit minus 19,5 Prozent gewesen.

Nahrungsmittel immer teurer

Die Preise für Nahrungsmittel legten den Angaben zufolge um 21,9 Prozent zu. Überdurchschnittlich teurer seien Molkereiprodukte mit plus 36,2 Prozent und dabei gerade Milch mit einem Plus von 28,7 Prozent gewesen. Die Kosten für Brot und Getreideerzeugnisse legten mit plus 24,8 Prozent, Gemüse mit plus 22,3 Prozent sowie Fleisch und Fleischwaren mit plus 18,1 Prozent ebenfalls spürbar zu. Speisefette und -öle kosteten 18,2 Prozent und Obst 9,9 Prozent mehr als im März des Vorjahres, wie die Statistiker mitteilten.

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