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Steigender Trend bei Unfällen mit E-Scootern in Hessen

E-Scooter stehen auf dem Fußgängerweg.

In Hessen gibt es immer mehr Unfälle mit E-Scootern - und eine steigende Zahl von Verletzten. Von Bagatellverletzungen bis hin zu Schwerstverletzungen mit Langzeitfolgen sei alles dabei, berichtet ein Unfallchirurg.

Im ersten Halbjahr des Jahres gab es über 300 Unfälle mit E-Scootern in Hessen. Das teilte das Innenministerium auf hr-Anfrage mit. Bei 224 der Unfälle kamen Menschen zu Schaden, 30 von ihnen wurden schwer verletzt.

"Wir haben eigentlich täglich Patienten, die diese Unfälle erleiden. Wir sehen das gesamte Unfallspektrum", sagt Philipp Störmann, Unfallchirurg an der Frankfurter Uniklinik. Die Verletzungen reichen demnach von Bagatellverletzungen bis hin zu Schwerstverletztungen mit Langzeitfolgen.

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Zahl der Unfälle mit E-Scootern in Hessen steigt

Eine Polizeikontrolle von E-Scooter-Fahrern auf dem Frankfurer Opernplatz.
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Zahl der Unfälle steigt jährlich

Und die Zahl der Verletzten steigt von Jahr zu Jahr. Im ersten Halbjahr 2022 gab es 50 Prozent mehr E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit setzt sich der Trend weiter fort: 2021 hatten sich die Unfälle mit E-Scootern im Vergleich zu 2020 sogar verdreifacht.

Das Innenministerium erklärt die steigende Zahl der Unfälle damit, dass es immer mehr E-Scooter in Hessen gebe. "Das eingeschränkte und inzwischen wieder angewachsene Mobilitätsverhalten in der Coronapandemie kann im Jahresvergleich 2021 zu 2022 sicherlich auch eine Rolle spielen", teilte ein Pressesprecher des Ministeriums mit. Mittlerweile existieren die elektrischen Roller in allen hessischen Großstädten. Alleine in Frankfurt gibt es rund 20.000 E-Scooter.

Die Polizeipräsidien führten verstärkt Präventionsveranstaltungen zum sicheren Verhalten im Straßenverkehr mit E-Scootern sowie Fahrsicherheitstrainings durch, erklärte Innenminister Peter Beuth (CDU) vor wenigen Monaten.

Alkohol spielt große Rolle bei Unfällen

Unfallchirurgen warnen hingegen immer wieder, weil die Scooter recht schnell seien und kleine Räder hätten. Das berge eine hohe Gefahr, Schlaglöcher oder Bordsteine könnten schnell zum Sturz führen.

Auch wie man mit dem Roller fahre, spiele natürlich eine Rolle. "Was wir schon in hoher Zahl sehen, ist, dass die Geräte in alkoholisiertem Zustand genutzt werden. Das mindert natürlich die Kontrollfähigkeit, aber auch die Reaktionsfähigkeit", sagt Unfallchirurg Störmann. Deshalb sei es wichtig, mehr Kontrollen bei E-Scooter-Nutzern durchzuführen.

Zulassung für E-Scooter seit 2019

Die Elektrokleinstfahrzeuge, die maximal 20 Stundenkilometer fahren, waren im Sommer 2019 zugelassen worden. Ausleihen und bezahlen werden sie über Apps auf dem Smartphone. Bislang gilt das "Free-Floating-Prinzip", wonach die Nutzerinnen und Nutzer die Roller an einem beliebigen Ort innerhalb eines vorgegebenen Gebiets abstellen können.

Einzelne Anbieter nahmen allerdings Einschränkungen vor. Seit April gelten etwa in Frankfurt strengere Regeln für die Elektroroller, die Stadt will so vor allem das Abstell-Chaos in den Griff bekommen.

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