Während der Verhandlungen über millionenschwere Investitionen für das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) hat der Vorstand der Rhön-Klinikum AG bisherige Einigungen mit dem Land Hessen infrage gestellt.

Für den Vorstand sei fraglich, ob die in Aussicht gestellte Regelungen wie geplant noch im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen werden könnten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Man habe daher entschieden, den Aufsichtsrat vorsorglich um Zustimmung zu bitten, die bisherige Vereinbarung zwischen UKGM, dem Land Hessen und den Universitäten in Gießen und Marburg zu kündigen.

Das Uniklinikum mit seinen beiden Standorten war 2006 vom Land an die Rhön-Klinikum AG verkauft worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios übernommen wurde. Das Land Hessen hatten im Januar erklärt, die privatisierten Unikliniken mit bis zu knapp einer halben Milliarde Euro zu fördern, um die Entwicklung der Häuser abzusichern. Im Gegenzug sollte das UKGM "eine optimale Gesundheitsversorgung, die Qualität von Forschung und Lehre sowie den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und die Ausgliederung von Betriebsteilen garantieren".

Man stehe uneingeschränkt zu der Absichtserklärung vom Januar 2022 und sei offen für pragmatische Lösungen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Rhön-Klinikum AG, Christian Höftberger. Das Land Hessen konfrontiere das Unternehmen allerdings mit deutlich weitergehenden Forderungen, die man nicht erfüllen könne.