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Warum ist der Kaiserlei-Umbau so teuer geworden?

Im Bildvordergrund eine Absperrung mit Verkehrsschild. Dahinter eine leere Straße.

Der Umbau des Kaiserlei-Kreisels zu einer Doppelkreuzung zwischen Offenbach und Frankfurt ist abgeschlossen. Gedauert hat es doppelt so lang wie ursprünglich geplant - am Mittag wurden die letzten Baustellen-Baken entfernt.

Wo einst einer der größten Verkehrskreisel Europas war, sollen nun per Zentralcomputer gesteuerte Ampeln dafür sorgen, dass Fahrzeuge auf neu gebauten Straßen möglichst reibungslos vorankommen. Doch um die Freigabe den letzten noch gesperrten Abschnitt, ein Stück der Berliner Straße in Offenbach, gab es am Freitag Verwirrung.

Ursprünglich war die Freigabe laut Stadt und Land schon für den Morgen geplant. Kurzfristig teilte die Stadt aber mit, dass sich Arbeitsabläufe verzögert hätten und nannte unter Vorbehalt den kommenden Dienstag als möglichen Termin. Wenig später ruderte sie jedoch zurück: Der Abschnitt wurde am Mittag freigegeben - nun also doch.

Damit ist der Umbau des Kaiserlei-Kreisels zu einem doppelten Kreuzungssystem abgeschlossen. Nun kann auch die Kaiserleipromenade in beiden Richtungen befahren werden.

Sechs statt drei Jahren Bauzeit

Die Doppelkreuzung ist nach Berechnungen der Verkehrsplaner deutlich belastbarer als das alte Rondell, wo es an den Zufahrten oft Staus gab. Für bis zu 94.000 Fahrzeuge täglich sind die neuen Trassen am Kaiserlei ausgelegt. Anders als beim Kreisel kommen diejenigen, die von Offenbach nach Frankfurt oder in die umgekehrte Richtung fahren, jenen nicht unbedingt in die Quere, die auf die A661 auffahren oder von ihr abfahren. Teile der Autobahn und die Ab- und Auffahrtsrampen sind ebenfalls neu.

Dass der Umbau statt der beabsichtigten drei Jahre letztlich fast sechs Jahre lang dauerte, begründen das Land und der Bund mit komplizierten Bauarbeiten. Vor allem im Untergrund lauerten demnach einige Überraschungen in Form von Leitungen, die auf den vorhandenen Plänen nicht eingezeichnet gewesen seien. Die Baukosten schnellten auf rund 60 Millionen Euro empor. Den Großteil davon tragen Land und Bund.

Das Gebiet hat Potenzial

Bevor der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am kommenden Mittwoch den neuen Verkehrsknoten am Kaiserlei offiziell eröffnet, können Pendler sich schon mal an die neue und dann wohl auf absehbare Zeit fixe Verkehrsführung gewöhnen - nachdem sich diese in den vergangenen Jahren alle paar Wochen mal veränderte, je nach Baufortgang. Die Städte Offenbach und Frankfurt und das Land versprechen sich von der Quadratur des Kreisels nicht nur einen Rückgang der Auto- und Lkw-Staus und einen sichereren Fahrradverkehr dank neuer Radwege.

Mit dem Verschwinden des alten Rondells sind auch Flächen zur Bebauung entstanden. Das Areal, nur etwa zwei Kilometer von der Europäischen Zentralbank entfernt, könnte an Bedeutung als Büro- oder Gewerbestandort hinzugewinnen. Kann also sein, dass es schon bald neue Baustellen am Kaiserlei geben wird.

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