Audio

Lange Warteschlangen am Frankfurter Flughafen

Wartende stehen am Flughafen Schlange.

Mehr als 200 Flüge wurden am Wochenende am Frankfurter Flughafen gestrichen, um den Reisenden das allergrößte Chaos zu ersparen. Aus Sicht des Betreibers hat das geklappt. Lang waren die Schlangen trotzdem.

Wer am Wochenende vom Frankfurter Flughafen aus in den Urlaub fliegen wollte, brauchte erneut starke Nerven: Wieder kam es zu erheblichen Verzögerungen bei der Abfertigung. Eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport bezeichnete die Situation am Sonntag als "angespannt". 

Von einem geregelten Betrieb konnte demnach nicht gesprochen werden. Bei Check-in, Sicherheitskontrolle, Abreise, Ankunft und Gepäckausgabe bildeten sich lange Warteschlangen. Auch am Samstag war es vor allem bei der Gepäckausgabe zu Verzögerungen gekommen. 

Auch kurzfristige Annullierungen

Befürchtete chaotische Zustände habe es an diesem Wochenende nicht gegeben, sagte die Fraport-Sprecherin. Das lag aber auch daran, dass bereits im Vorfeld Flüge gestrichen worden waren, um die Passagiere zu entzerren. 126 Flüge wurden allein am Samstag annulliert, am Sonntag waren es den Angaben zufolge 112.

Darunter waren laut Fraport auch einige kurzfristige Ausfälle. Insgesamt waren für Samstag 1.290 Starts und Landungen geplant, für Sonntag 1.270. Fast 180.000 Passagiere wurden am Samstag am Frankfurter Flughafen gezählt, am Sonntag wurden 175.000 erwartet.

Mindestens 2,5 Stunden einplanen

Der Flughafenbetreiber empfahl Reisenden generell, ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen und mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug am Check-in-Schalter zu sein. Grund für die Verzögerungen ist ein eklatanter Personalmangel am Flughafen sowie bei den Airlines.

Fraport hatte während der Corona-Krise rund 4.000 Stellen abgebaut. Ein Großteil dieser Mitarbeiter hat sich inzwischen andere Jobs gesucht. 1.000 neue Stellen hat der Konzern für dieses Jahr vorgesehen. Auch aus der Türkei will das Unternehmen Hilfskräfte anwerben. Nach Angaben des Unternehmens arbeiten zudem mehr als 100 Verwaltungsbeschäftigte bei der Abwicklung von Fluggästen mit.

Lufthansa-Personalvertreter kritisieren Sparpolitik

Dass der Andrang am Flughafen in diesem Sommer so groß sein würde, habe er nicht erwartet, sagte Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Auch Lufthansa-Chef Carsten Spohr räumte ein, an der "ein oder anderen Stelle" habe es der Vorstand mit dem Sparen übertrieben.

Personalvertretungen der Lufthansa und ihrer Tochtergesellschaften hatten dem Konzern "eklatante organisatorische Mängel" vorgeworfen. Der Konzern habe noch Personal freigestellt, als bereits absehbar gewesen sei, dass die Passagierzahlen im Sommer anziehen würden.

Formular

hessenschau update - Der Newsletter für Hessen

Hier können Sie sich für das hessenschau update anmelden. Der Newsletter erscheint von Montag bis Freitag und hält Sie über alles Wichtige, was in Hessen passiert, auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbstellen. Hier erfahren Sie mehr.

* Pflichtfeld

Ende des Formulars
Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen