Weltgrößte Passagiermaschine Lufthansa nimmt A380 wieder in Betrieb
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Lufthansa nimmt A380 wieder in Betrieb

Die Lufthansa will das Passagierflugzeug A380 wieder abheben lassen - voraussichtlich ab dem Sommer 2023. Eigentlich hatte die Airline die Riesenflieger schon eingemottet. Nun die Kehrtwende.
Die Lufthansa reaktiviert ihre Riesenjets vom Typ Airbus A380. Das weltgrößte Passagierflugzeug werde voraussichtlich ab Sommer 2023 wieder eingesetzt, teilte das Unternehmen am Montag nach einem Vorstandsbeschluss in Frankfurt mit. Man prüfe aktuell, wie viele A380 wieder abheben werden und welche Ziele der Airbus anfliegen wird.
Grund der Wiederinbetriebnahme seien die stark gestiegene Nachfrage nach Flugtickets und die verzögerte Auslieferung bestellter Flugzeuge. Die Lufthansa hatte ihre A380-Flotte wegen der Corona-Krise außer Betrieb genommen und eine Reaktivierung lange Zeit so gut wie ausgeschlossen. Vor einer Woche stellte Lufthansa-Chef Carsten Spohr das spektakuläre Comeback bereits in Aussicht.

Acht A380 noch da
Die Lufthansa besitzt noch 14 der Riesenjets, hat aber sechs davon bereits zurück an den Hersteller Airbus verkauft. Die übrigen acht Maschinen sollen bis auf Weiteres in der Flotte bleiben, sind aber derzeit in der spanischen Region Aragonien geparkt. Sie wieder in Betrieb zu nehmen, braucht Zeit.
Ein Lufthansa-Sprecher sagte dem hr am Montag vergangener Woche, dass die A380-Flieger im Falle ihrer Reaktivierung auf Interkontinentalflügen eingesetzt würden. Als mögliche Flugziele nannte er Asien und die USA. Vor der pandemiebedingten Rente im Jahr 2020 flog der Airbus etwa San Francisco und New York an. Das größte Passagierflugzeug der Welt hat bei der Lufthansa Platz für 509 Fluggäste.
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A380: Letzter Take off für den Supervogel

Rückkehr im April noch ausgeschlossen
Noch im April hatte Lufthansa-Chef Spohr eine A380-Rückkehr bei der Airline ausgeschlossen: "Sie kommt bei Lufthansa nicht wieder", sagte er dem Spiegel.
In den kommenden drei Jahren will das Unternehmen seine Flotte deutlich ausbauen, wie es am Montag außerdem ankündigte - "mit rund 50 neuen Langstreckenflugzeugen vom Typ Airbus A350, Boeing 787 und Boeing 777-9 sowie über 60 neuen Airbus A320/321".
Diesen Sommer über 3.000 Flüge gestrichen
Bis es soweit ist, müssen Lufthansa-Kunden viel Geduld aufbringen. Wegen Personalknappheit und fehlender Kapazitäten hatte die Airline in der vergangenen Woche zusätzliche 2.200 Flugverbindungen im Juli und August gestrichen. Wenige Tage zuvor hatte das Unternehmen bereits 900 Verbindungen für Juli kurzfristig aus dem Flugplan genommen.
Wie viele Flüge konkret von Frankfurt aus betroffen sind, konnte das Unternehmen zunächst nicht beziffern. Bei den vorangegangenen 900 Juli-Streichungen entfielen rund zwei Drittel - also 600 - auf den Frankfurter Airport. "In dieser Größenordnung dürfte es sich wieder bewegen", sagte ein Sprecher. Das wären nochmal knapp 1.500 Verbindungen.