Die vierte Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist ohne Ergebnis beendet worden. Die Gewerkschaft will die Warnstreiks nun ausweiten.

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Tarifverhandlungen in Metall- und Elektroindustrie stocken

Blick auf den Rücken eines Mannes mit roter Weste, auf welchem das IG Metall-Logo und der Begriff "Warnstreik" zu sehen sind.
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Bei den von Warnstreiks und einer Kundgebung begleiteten Verhandlungen am Donnerstag hätten die Arbeitgeber nichts substanziell angeboten, kritisierte Jörg Köhlinger, Leiter der IG Metall Mitte. Die Gewerkschaft kündigte an, die Arbeitsniederlegungen auszuweiten. Es bedürfe nicht mehr viel, und 24-Stunden-Warnstreiks seien unausweichlich.

Ein weiterer Verhandlungstermin wurde zunächst nicht vereinbart. Auch vor dem Opelwerk in Rüsselsheim demonstrierten rund 1.000 Menschen für bessere Löhne. Für Freitag kündigte die Gewerkschaft weitere Warnstreiks in hessischen Unternehmen an, unter anderem bei Carl Cloos in Haiger (Lahn-Dill), Fritz Winter Eisengießerei in Laubach (Gießen), Norma in Maintal (Main-Kinzig), Jean Müller in Eltville (Rheingau-Taunus) und Honeywell GasTechnologies in Kassel.

Acht Prozent mehr Geld gefordert

Die IG Metall verlangt auch mit Blick auf die stark gestiegenen Verbraucherpreise acht Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten. Im Tarifgebiet Mitte wird für rund 380.000 Beschäftigte verhandelt.

Die vierte Verhandlungsrunde fand am Donnerstag in Saarbrücken statt. Dabei ging es um die Arbeitnehmer in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Gespräche wurden laut IG Metall nach einer Stunde ergebnislos beendet.

Für Thüringen, das ebenfalls zum Bezirk Mitte gehört, wird separat verhandelt. Einen neuen Verhandlungstermin gebe es hier noch nicht, sagte ein IG-Metall-Sprecher auf hr-Nachfrage.

Arbeitgeber: Forderungen "nicht verkraftbar"

Die aktuellen Vorstellungen der Gewerkschaft seien für die Unternehmen nicht verkraftbar, sagte Oliver Barta, Verhandlungsführer der Arbeitgebergemeinschaft M+E-Mitte. Die Arbeitgeber verweisen auf die extrem unsichere wirtschaftliche Lage der Betriebe. Sie haben bislang eine Einmalzahlung von 3.000 Euro und eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten.

Die Verhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie werden üblicherweise zunächst regional geführt, bis in einem intern verabredeten Pilotbezirk ein Modell-Kompromiss angestrebt wird, der dann von den übrigen Tarifgebieten übernommen werden kann.

In diesem Jahr könnte der Grundstein für eine Einigung im Südwesten gelegt werden. Baden-Württemberg habe bei Tarifabschlüssen eine lange Tradition, sagte der dortige IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger jüngst.

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