Menschen sitzen auf einer Rasenfläche am Fluss zusammen - mit Blick auf die Frankfurter Hochhäuser.

Als einzige deutsche Metropole hat es Frankfurt im diesjährigen Ranking der britischen "Economist"-Gruppe unter die Top Ten der lebenswertesten Städte der Welt geschafft. Auch die ersten drei Plätze gingen nach Europa.

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Frankfurt in Städte-Ranking vorne dabei

Wie Dunst liegt die Juni-Hitze über der Frankfurter Skyline. Das Foto hat hessenschau.de-Nutzerin Silke Muders gemacht.
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Nach der Aufhebung von Corona-Beschränkungen zählen mehrere deutschsprachige Städte laut einem Ranking wieder zu den lebenswertesten Metropolen der Welt. Im diesjährigen Index der britischen "Economist"-Gruppe, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, gewann Österreichs Hauptstadt Wien erstmals seit Pandemiebeginn wieder den Spitzenplatz zurück.

Zu den größten Gewinnern im Jahresvergleich zählt Frankfurt, das rund 30 Positionen gutmachte und als einzige deutsche Stadt in die Top Ten kletterte. Berlin (13), Hamburg (16), München (18) und Düsseldorf (22) folgen mit Abstand.

"Gut geimpfte" europäische Städte dominieren

Voriges Jahr war die Lebensqualität europäischer Metropolen wegen Corona-Beschränkungen deutlich zurückgefallen, während das Leben im abgeschotteten Inselstaat Neuseeland weitgehend normal weiterlief. Das Ergebnis: Auckland landete auf dem ersten Platz. Mit der Aufhebung der Corona-Maßnahmen sind Ballungszentren in Neuseeland sowie in Australien und China 2022 jedoch wieder abgerutscht.

Laut dem Bericht dominieren nun wieder "gut geimpfte" Städte in Europa und Kanada die Spitzenplätze: Auf Wien folgen Kopenhagen, Zürich, Calgary, Vancouver, Genf und Frankfurt. Dahinter kommen Toronto, Amsterdam, Osaka und Melbourne.

Höchstwertungen für Infrastruktur und Gesundheitswesen

Die verbesserten Werte seien auf die Öffnung von Geschäften, Restaurants und Museen zurückzuführen, sagte Upasana Dutt, die Leiterin des Lebensqualitäts-Indexes. "Das Bildungswesen hat sich verbessert, da Kinder wieder in die Schulen zurückkehren und die Krankenhäuser und Gesundheitssysteme deutlich entlastet wurden", fügte sie hinzu.

Die meisten der bestplatzierten deutschen Städte punkten mit Höchstwertungen für Infrastruktur und Gesundheitswesen. Bei den Faktoren "Bildung" und "Stabilität" - damit ist die Sicherheitslage gemeint - liegt Deutschland jedoch nicht in der Spitzengruppe.

Folgen des Ukraine-Kriegs

Während Westeuropa aufholte, sanken die Wertungen im Osten des Kontinents als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Moskau und St. Petersburg sackten um mehr als ein dutzend Ränge ab und landeten auf den Plätzen 96 und 107 unter den 172 bewerteten Metropolen. Die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde dieses Jahr aus der Wertung genommen. Auch andere Städte wie Warschau und Budapest wurden wegen der geopolitischen Lage in der Region herabgestuft.

Schlusslichter des Rankings sind Damaskus in Syrien, Tripolis in Libyen, Lagos in Nigeria und Algier in Algerien. Gewaltsame Konflikte und Terrorismus seien die Hauptursache für das schlechte Abschneiden.

Aus Sicht der Analysten sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges das größte Risiko für die urbane Lebensqualität in den kommenden Monaten. Steigende Preise für Energie und Lebensmittel könnten mancherorts Konflikte auslösen. "Selbst dort, wo die Stabilität nicht in Gefahr ist, wird die Kostenkrise Investitionen in Infrastruktur, Gesundheit und Bildung dämpfen", warnten sie.

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