Ein Airbus A380 der Lufthansa auf dem Vorfeld am Frankfurter Flughafen.

Die letzten A380-Jets der Lufthansa genießen derzeit ihren Ruhestand in der spanischen Sonne. Doch mit der Ruhe könnte es schon bald aber vorbei sein. Die Airline denkt intensiv über eine Reaktivierung des Riesenfliegers nach.

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A380: Letzter Take off für den Supervogel

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Es wäre das Comeback des Jahres in der Flugbranche und eine ziemliche Kehrtwende obendrein: Die Lufthansa denkt intensiv darüber nach, ihre acht verbliebenen A380-Riesenjets zu reaktivieren. Anlass dafür ist die neue, alte Reiselust der Deutschen, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr bei der Generalversammlung des Weltluftfahrtverbands IATA am Montag in Doha erklärte.

Eine Entscheidung über die Rückkehr des über 500 Fluggäste fassenden, größten Passagierfliegers der Welt soll demnach in diesem Juli fallen. Die ersten Flüge würden aber wohl erst im Sommer 2023 stattfinden.

Acht A380 parken in der spanischen Sonne

Die Lufthansa-Flotte hatte ursprünglich 14 Maschinen des A380 umfasst, sechs davon verkaufte der Konzern zurück an Hersteller Airbus. Die restlichen acht Riesenjets stehen derzeit in der spanischen Region Aragonien. Der dortige Flughafen Teruel gilt als ideale Ruhestätte für Flugzeuge: zum einen wegen vergleichsweise günstiger Parkgebühren, wie ein Lufthansa-Sprecher hessenschau.de am Montag sagte; zum anderen wegen der guten Witterungsbedingungen. Die Trockenheit schone die korrosionsanfälligen Maschinen.

Wie viele der acht dort von Lufthansa geparkten Riesenvögel reaktiviert werden könnten, könne noch nicht beziffert werden, sagte der Sprecher. Sollten sie zurückkehren, würde der A380 auf Interkontinentalflügen eingesetzt. Als mögliche Destinationen nannte der Konzernsprecher Asien und die USA. Vor der pandemiebedingten Rente im Jahr 2020 flog der Airbus etwa San Francisco und New York an.

A380 der Lufthansa am Boden

Rückkehr des Airbus vor Kurzem noch ausgeschlossen

Um eine solche Maschine überhaupt flugfähig zu machen, braucht es einige Wochen Vorlaufzeit: Denn wenn ein Flieger erstmal den Airport Teruel erreicht, wird er dort in den sogenannten "Deep Storage"-Modus versetzt: nicht nur werden dafür sämtliche Öffnungen am Rumpf abgeklebt, die sensiblen Geräte im Inneren der Maschinen werden zudem ausgebaut.

Wer einmal Teruel erreicht, soll seinen Stellplatz im Normalfall nicht so schnell wieder verlassen. Das galt bis vor Kurzem auch für die A380-Flotte der Lufthansa. So schloss Konzernchef Spohr erst im April ein Comeback der A380 aus: "Sie kommt bei Lufthansa nicht wieder", hatte er dem Spiegel gesagt. Im Mai öffnete Spohr die Tür einen Spalt für einen Teil der acht verbliebenen Maschinen der Reihe - aber nur, falls sich die Nachfrage unerwartet stark erhole. Das scheint nun eingetreten zu sein.

Hunderte Flüge im Sommer gestrichen

Die Lufthansa hatte Anfang Juni angekündigt, im aktuellen Sommerfahrplan rund 900 innereuropäische Flüge streichen zu wollen - rund 600 davon allein in Frankfurt. Als Grund nannte die Airline Personalengpässe in der gesamten Luftfahrtbranche. Ließe man alles, wie es ist, könnten Verspätungsspiralen zu massenhaft Flugausfällen mit tausenden gestrandeten Passagieren führen.

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